sa2affe.htm

Affenartige Säugetiere (Primates)

hier zusätzlich mit eingearbeitet: Jantschke, Fritz (1979): Affen. Lehrmeister Bücherei Nr. 19 -[JANT79]-:

kaum ein Affe eignet sich für die private Haltung. Schon 1838 gab der Washingtoner Zoodirektor William M. Mann auf diese Frage: "Fast jeder junge Affe, fast kein erwachsener Affe". Des weiteren ist die Einzelhaltung von Affen grundsätzlich falsch.

[JANT79] Futter allgemein: Sorgfältige Reinigung nötig, Erde an Graswurzeln weniger schlimm als ungewaschenes Obst. Obst lieber angeschlagen als "knackig", aber keine sauer gewordenen oder schimmligen Früchte anbieten!

[JANT79] Getränk für alle Affen Wasser, empfindlichen Formen stark verdünnter Kräutertee oder grüner Tee, milch säuert leicht und wird nicht von allen Arten vertragen

[JANT79] Futterangebot in Gruppenhaltung gleichmäßig verteilen, damit nicht nur das ranghöchste Tier die Leckerbissen einsammelt

Die psychische Höhe vieler Arten dieser Gruppe bringt es mit sich, daß bei der Fütterung sehr große individuelle Unterschiede vorkommen können und auch meist ein Bedürfnis nach großer Abwechslung herrscht. Je höher im System und je geringer das gesellige Leben und Treiben, umso mehr ist die Nahrungsaufnahme in der Gefangenschaft mit einer Beschäftigung und einer Lustbefriedigung verbunden. So kommt es, daß die Fütterung einer Einheitsnahrung auch bei aller physiologischen Richtigkeit größeren Schwierigkeiten als bei anderen Tiergruppen begegnet und eine erhöhte "Beschäftigungstherapie" benötigt.


Schrifttum:


Gorilla (Gorilla):

Grundlage der Fütterung kann eine sogenannte "Hausmannskost" sein unter Vermeidung zu weicher Nahrungsstoffe. Je nach dem Grad der Zahmheit Brot (auch mit Mus oder Honig), gekochte Hülsenfrüchte, Stampfkartoffeln, Obst aller Art. Banane kann in großen Mengen bei geringer Bewegungsmöglichkeit zu fett machen. Gekochter Reis abwechselnd gesüßt oder angesalzen oder mit geriebenen Äpfeln angemacht. Kohlrabi, Schwarzwurzel, Blumen- und Rosenkohl, rohe und gekochte Tomaten. Frisches Kleeheu, gestochener Löwenzahn. Auch eine Diät aus Alfalfalaub, Soja, Trockenmilch, Haferflocken, Erdnußöl (821). Beobachtungen über Parasiten im Freileben ließen auch in Freiheit auf Fleischgenuß schließen (174, 1070). Neben gemischtem Grünfutter täglich 3 Gramm je Kilogramm Körpergewicht. 200 Gramm rohes Pferdefleisch und jeden 2. Tag 200 Gramm gehackte Pferdeleber (1047, 1063). Aber auch reine vegetarische Diät (934): Weizenflocken 50 Gramm, Milchzucker 100Gramm, Reismehl 50 Gramm, Weißbrot 80 Gramm, Ei 50 Gramm, Sonnenblumenöl, 15 Gramm, Honig 50 Gramm, Seesalz 15 Gramm, Liga- Babybiskuit 45 Gramm. Davon große Exemplare 500 Gramm täglich, 2 Kilogramm Lattich,500 Gramm Karotten, etwas Grünzeug, Apfel, eine halbe Zitrone, einige Apfelsinen, Fruchtsaft. Jungtiere nur mit Muttermilch beziehungsweise Amme möglichst lange ernähren, dann nach Regeln der menschlichen Säuglingsdiät füttern. Übergang mit Reisschleim, Milch, Ei, gekochten Äpfeln, Bananen. Trinkwasser wird eventuell angesalzen bevorzugt (1). Kalk, Lebertran. Zweige von Linde, Robinie, Rüster, Birke. Als Zwischenmahlzeiten auch Semmel mit Hackepeter oder Schabefleisch. Gekochte Hühnereier (80). Zwiebel oder Sanddorn als Vitaminspender, als Leckerbissen ein Löffel Honig mit eventueller Medikamentengabe. Auch ein Löffel geschlagenes, lauwarmes Blut, gekochtes Fleisch (1201).

[JANT79] Gorilla (Gorilla gorilla) Höchstalter in Gefangenschaft >40 Jahre, normales Gewicht 125-250 kg, in Freiheit ausschließlich Pflanzenesser


Schimpanse (Pan):

Vegetabilien: Alle Arten Obst, Salat, Grünzeug. Auch gekochtes Möhrengemüse, gekochte Kohlrabi und Hülsenfrüchte. Gern Milch und Mehlsuppen oder Haferkakao, Mondaminsuppe, Zwieback. Manche Exemplare fressen sehr gern Butterbrot mit Blutwurst oder Schabefleisch, gekochte Taube. Desodorierter Lebertran in Milchsuppe, in Honig oder auf dem Löffel, rohe Tomaten, gern Sagosuppe, diese bei Verdauungsstörungen als Vehikel für Rotwein, Blaubeeren oder Abführmittel. Rohe Zwiebeln, Sanddorn. Saure Früchte hindern Darmparasiten (4). Jungtiere nach den Regeln der menschlichen Heilkunde. Trockenmilchpräparate, Pelargon und so weiter, sterile Büchsenmilch. Übergang mit Ei, Fruchtsäften, Reisbrei, bei Verdauungsstörungen Reisschleim, Buttermilchdiät, schwarzer, angesüßter Tee. Als Diätnahrung auch Quarknahrung mit Süßstoff, eventuell auf Weißbrot. Honigreis, Rotwein in Sago. Erwünscht als Getränk schwarzer Tee, Milch, Malzkaffee, Obstsaft. Ein erwachsenes Tier benötigt täglich zwischen 3600 und 5200 Kalorien (5,6).

[JANT79] Schimpanse (Pan troglodytes), Zwergschimpanse (Pan paniscus)
Schimpanse selten schwerer als 50 kg, Zwergschimpanse 1/5 weniger. Nahrung in freier Natur gerne mit Insekten, vor allem Termiten, und gelegentlich einem jungen Wirbeltier (Affe, Antilope) ergänzt. Höchstalter >50 Jahre, aber ab 40 erste Altersanzeichen


Orang-Utan (Simia satyrus):

Wie übrige Menschenaffen, aber noch mehr vegetabilisch. Süßgras, Salat, Kresse. Obst aller Art, Trauben. Bananen, Möhren roh und gekochte Äpfel, Tomaten. Besonders auch saure und bittere Früchte wie unreife Äpfel zur Prophylaxe gegen Darmparasiten (4). Gekochter Reis mit Früchten oder Obstsaft. Sanddom. Honig in Milch oder löffelweise. Butterbrot. Banane, einschließlich Schale, die bei Schwangerschaft auch ausgekaut wird (9). Früchtenahrung mit wenig Rückstand wird bevorzugt. Harte, nur leicht mit Obstsaft oder Mus bestrichene Rinde als Training für die Zähne. An tierischer Nahrung auch ein Stück weiches Huhn anbieten oder Schabefleisch (7, 8). Als Getränk schwarzer Tee, Milch, Malzkaffee mit Zucker, Zitronen- oder Apfelsinenlimonade, gern auch bittere, herbe Grapefruit, oder der (gallbittere) Wermuttee. Gelegentlich ein Löffel Rotwein ins Getränk, etwas Kalk ins Trinkwasser oder in den Tee.

[JANT79] Orang-Utan (Pongo pygmaeus), Männchen bis 100 kg schwer, Weibchen die Hälfte. Höchstalter über 50 Jahre in Gefangenschaft


Gibbons (Hylobates, Symphalangus):

Obst und Gemüse wie vorgenannte, aber auch reichlich animalische Beigaben. Gemüseprodukte, Reis, Mehl- und Milchsuppen, Salat, Zwieback, Kakao. Kleine Beefsteaks aus rohem Schabefleisch (11), auch gebratenes oder gekochtes Fleisch (12), Kleinvögel roh, gekochte Taube. Mehlwürmer(13). Kleine Stücke frischen Speck, wenn möglich auch Heuschrecken. Maikäfer wegen Parasitengefahr möglichst nur aufgebrüht. Rohes Ei entsprechender Größe mit Schale (Taubenei, Junghenne) Malzkaffee, süßer Tee, Milch oder Milchsuppen. Zweige von Ahorn, Rüster, Linde, Buche, Birke, auch mit Blattläusen daran.

[JANT79] Gibbons (7 Arten)
Eigentliche Gibbons KR 40-65 cm, Gew 4-8 kg
Siamangs nur wenig größer, aber bis 20 kg (i.d.R. ca. 10 kg)
Lar / Weißhandgibbon (Hylobates lar), Ungka (H. agilis), Hulock (H. hulock), Silbergibbon (H. moloch), Schopfgibbon (H. concolor), Kloss-Gibbon (H. klossi)
Siamang (Symphalangus syndactylus)
Höchstalter >30 Jahre, in Gefangenschaft selten mehr als 20



Altweltaffen, "Hundsaffen"

Paviane (Comopithecus, Papio, Theropithecus)

sind Trockenfresser, die neben etwas Möhren Wurzelwerk, Grünzeug (Kohlblätter, ausgestochener Löwenzahn mit anhaftender Erde, Kleeheu (97), Laub und Zweige von Rüster, Birke, Ulme, Ahorn, weniger gern Eiche) auch Maiskolben, Brotwürfel, Hundekuchen, Getreidekörner bekommen, daneben gelegentlich Milchsuppe mit Flocken oder Nudeln, abwechselnd gesüßt oder angesalzen. Salat und Obst nur als Beikost. Neben Wasser (auch gelegentlich leicht angesalzen), besonders im Winter bei Haltung in Freigehege, abwechselnd auch warme Milch oder Kleietrank, Tee oder Malzkaffee.

[JANT79] Paviane: F Meerkatzenartige. KR 50-115 cm, Gew 11 - >50 kg
Steppenpaviane (Papio papio, anubis, cynocephalus, ursinus)
Mantelpavian (Papio hamadryas)
Nahrung neben den vielfältigsten pflanzlichen Stoffen (Gräser, Kräuter, Wurzeln, Blüten, Knospen, Früchte) auch viel tierische Stoffe: Eier, Kleintiere, gelegentlich kleine Vögel und junge Säugetiere.
Höchstalter bis 30 Jahre

[JANT79] Dschelada (Theropithecus gelada), Höchstalter in Gefangenschaft 15 Jahre


Mandril und Dril (Mandrillus)

erhalten noch mehr Früchte und Wurzelwerk, dazu frische Vögel und rohe Eier, gequetschte Kartoffeln, gewälzt in staubfein zerriebener Eischale oder Kalk. Gern mürbes gekochtes Fleisch und weicher Knorpel als Beikost.

[JANT79] Backenfurchenpaviane, F Meerkatzenartige. Mandril (Mandrillus sphinx), Dril (M. leucophaeus), Höchstalter bis 30 Jahre


Makaken (Macaca und Verwandte):

früh Mehlsuppe, im Winter mit Lebertran. Pellkartoffeln, Grünzeug, auch rohe Zwiebeln, Obst, Erdnüsse, Zweige mit Knospen, Maiskolben, Brot, Getreide. Als Beikost auch Insekten oder gutes Insektenschrot in die Suppe, Vögel. Bei Haltung im Freien, wie für die harte Rotgesichtsmakaken (Lyssodes fuscata) und andere ist in der kalten Jahreszeit für entsprechend fettere Nahrung und reichlicher Lebertran in Milch-Mehlsuppen, Graupensuppe, mit Rohei und so weiter zu sorgen.

[JANT79] Makaken (Gattung Macaca) F Meerkatzenartige
12 Arten, u.a. Magot / Berberaffe (M. sylvana), Rotgesichtsmakake (M. fuscata) bis 18 kg, Javaneraffe (M. fascicularis) 2,5-4 kg, Rhesusaffe (M. mulatta), Schweinsaffe (M. nemestrina), Bartaffe / Wanderu (M. silenus), Mohrenmakake (M. maurus), Ceylon-Hutaffe (M. sinica)
Im 18. Jh. lebte in Nordhessen eine Gruppe Magots über 20 Jahre lang frei
Javaneraffe auf englisch "crab-eater", ernährt sich im Freiland viel von getauchter und gefischter tierischer Nahrung. die Makaken-Arten sind ökologisch und in der Ernährung sehr vielseitig aufgefächert: Gräser, Kräuter, Knospen, Körner, Früchte, Samen, Zwiebeln, Wurzelknollen, Kleintiere aller Art. Schweinsaffe wird in Indien zum Kokosnußpflücken abgerichtet
Makaken Alter bis 30 Jahre

[JANT79] Schopfmakake (Cynopithecus niger) evtl. auch zu Macaca zu stellen

Mangaben (Gattung Cercocebus) F Meerkatzenartige


Meerkatzen (Cercopithecus, Rhinostigma und andere):

Obst, Grünzeug, Blätter, Salat, Lattich, Möhren, Johannisbrot, Zwiebeln oder Beeren. Schaben in Milch oder Mehlsuppe geworfen. Die zarteren Arten auch Obstsäfte oder Grapefruit (22), Mehlwürmer. Wenn möglich auch lebende Heuschrecken.

[JANT79] Meerkatzen (Gattung Cercopithecus)
Grüne Meerkatze (C. aethiops), Blaumaulmeerkatze (C. cephus), Vollbartm. (C. lhoesti), Kronenm. (C. pogonias), Weißnasenm. (C. petaurista, ascanius, nictitans), Rotbauchm. (C. erythrogaster), Eulenkopfm./Dianameerkatze (C. diana), Zwergmeerkatze (C. talapoin) kaum 1000 g Gewicht, Schwarzgrüne M./Sumpfmeerkatze (C. nigroviridis)
deutscher Name verballhornt aus dem indischen Wort "markata" = "Affe"
Durch die Grüne Meerkatze wurde auch das "Marburg-Virus" eingeschleppt, an dem einige Mitarbeiter im Labor der Behring-Werke mit teilweise tödlichen Folgen erkrankten.
KR 30-65 cm, SL 35-110 cm
Etliche Arten in Gefangenschaft >20 Jahre, Dianameerkatze im Zoo Washington >30 Jahre
Nahrung viel Früchte, Sämereien, Knospen, weniger Kleintiere als die Paviane. Zwergmeerkatze bis zu 50% Insekten

[JANT79] Husarenaffe (Erythrocebus patas) F. Meerkatzenartige

Sumpfmeerkatzen (Allenopithecus): Besonders auch Bananen und Wassermelonen (910). Manche Exemplare auch Mahlfleisch in kleinen Kugeln, eventuell mit Nußbruch vermengt.

Die Zwergmeerkatze (Miopithecus talapoin) liebt besonders animalische Beikost. Als Grundlage kann auch Haferbrei, Haferflocken, Reisbrei, Nudeln oder Griesbrei dienen, ab und zu Lebertran und rohe Eier hinein. Auch kleine Speckstücken oder Kleinvögel, Hühnerköpfe aus Geflügelzuchtanstalten und andere animalische Beikost sind erwünscht.


Blätteraffen (Presbytis) und Stummelaffen (Colobus):

Als Grundnahrung besonders süße Früchte und weniger derbe Stoffe. Reichlich dagegen Grünzeug: Linde, Ulme, Ahorn, Birke, im Winter Salate, Rapunzel, Endivie. Stets auch Zweige mit Knospen. Falls, wie in tropischen Tiergärten, Bambus erhältlich, kann solcher gegeben werden, in außertropischen Beständen als Ersatz Obst mit viel Salat. Im Sommer Maulbeerlaub das sich somit als Futter für Säugetiere wie auch als Raupennahrung zu halten lohnt (793). Gekochter Reis mit Milch, stark nährstoffreiche Substanzen wie Bananen sind im Übermaß nachteilig (14). Trotz überwiegend pflanzlicher Ernährung auch kleine Vögel und Blutgenuß (15). Zur Abwechslung auch Chikoree und Stangensellerie, gelegentlich Zwiebeln anbieten. Äpfel, Beeren, aber besonders auch Apfelschalen. Als Ausgleich für die Blattnahrung empfiehlt sich Kochsalz, etwas biserierte Magnesia und phosphorsaurer Kalk in Milchsuppe oder in Form von kleinen Lehmbrötchen. Rohe Kartoffeln (1200).

[JANT79] F Schlankaffen / Altweltaffen, "Hundsaffen". Sind in der Lage, Zellulose zu verdauen. KR bis 85 cm, Gew bis 25 kg

[JANT79] Languren (Gattung Presbytis) 14 Arten, Schwanzlänge übertrifft KR um die Hälfte
Hulman(-Langur) (P. entellus) wird in Indien für heilig gehalten, Männchen bis >20 kg, Purpurgesichtlanguren (P. senex, P. johni), Kappenlanguren 7 Arten, z.B. Brillenlangur (P. obscurus), der Weißkopflangur (P. leucocephalus) wurde erst 1966 entdeckt, Insellanguren 4 Arten mit zahlreichen UA, z.B. Roter Langur (P. melalophos) mit 19 UA und Mützenlangur (P. aygula) mit 8 UA

[JANT79] Kleideraffe (Pygathrix nemaeus) erst Ende der 60er Jahre im Fft'er Zoo erfolgreich gehalten. In der Ernährung sehr heikel


Nasenaffe (Nasalis, Rhinopithecus):

Nach Eingewöhnung Brot, gekochte Kartoffeln, Pfirsiche, etwas Bananen, Äpfel, Beeren. Abends Pflaumen, Orangen, Bananen, Erdnüsse. Frisches Laub. Ideale Grünnahrung sind Hibiscus, Solandra, Acacia, Eugenia. Umstellung auf Salat, Kartoffeln, Bananen und Äpfel durch Untermischen mit Laub (947).

[JANT79] Nasenaffen: 3 Gattungen - 4 Arten, F Schlankaffen
Stumpfnasenaffen (Rhinopithecus roxellanae, R. avunculus)
Pagehstumpfnasenaffe (Simias concolor)
Nasenaffe (Nasalis larvatus)
Ernährung im Winter besonders schwierig, einheim. immergrüne Laubgewächse (Ilex, Cotoneaster, Pyracantha, Ligustrum) und tiefgefrorenes wiederaufgetautes Laub

[JANT79] Stummelaffen (Gattung Colobus) gesamt 5 Arten, F Schlankaffen
Schwarzweißer / Nördlicher Guereza (C. guereza)



Neuweltaffen

Brüllaffen (Alouatta):

Obst und reichlich wechselvolles Grün, Reis, Tomaten, Erdnüsse anbieten, ebenso Mehlwürmer oder Schabefleisch (nicht von allen Exemplaren genommen). Honig.

[JANT79] Brüllaffen (Gattung Alouatta) Neuweltaffen / UF Brüllaffen, Kapuzinerartige.
Mantelbrüllaffe (Alouatta villosa), noch 4 weitere Arten
KR 39-72 cm, SL etwas länger. Ausgesprochene Blätteresser, die anscheinend nur gelegentlich Nüsse / Früchte zu sich nehmen

[JANT79] besonders für Schlank- und Brüllaffen täglich Knospen und Blätter verschiedener Laubhölzer: Weide, Robinie, Pappel, Ulme, Linde, Hasel, Knöterich, auch Eiche, Buche, Ahorn und Birke. Im Frühling und Frühsommer wesentlich gehaltvoller als im Sommer. Im späten Winter Fliederknospen, den ganzen -Winter über Mispel, Feuerdorn, Liguster und andere immergrüne Pflanzen. Saisonbedingt anbieten: Blüten von Linde, Flieder, Kastanie und anderen, Vorsicht bei Ziersträuchern.


Wollaffe (Lagothrix), Kapuziner (Cebus):

Kartoffeln, Möhren roh und gekocht, Obst und Grünzeug aller Art, Milchsuppe, Haferflocken mit Obstsaft, Sagosuppen und -breie mit Obst, Bananen, Rosinen, Backpflaumen, lebende Insekten je nach Möglichkeiten anbieten. Speck als Ersatz für Insektenlarven (16).

[JANT79] Totenkopfäffchen (Gattung Saimiri): Neuweltaffen / Kapuzinerartige, UF Kapuziner.
Totenkopfäffchen (Saimiri sciureus), Gelbes T. (S. oerstedi)
KR zwischen 20 - 40 cm, SL 35 - 50 cm, Gew selten über 1000 g. Höchstalter (Labor) 21 Jahre.

[JANT79] Kapuzineraffen (Gattung Cebus)
Weißschulteraffe (Cebus capucinus), Weißstirnkapuziner (C. albifrons), Brauner Kapuziner (C. nigrivittatus), Haubenkapuziner (C. apella)
KR und SL etwa gleichlang 30 - 60 cm. Höchstalter Hasubenkapuziner 40 Jahre

[JANT79] Wollaffen (Gattung Lagothrix) UF Klammerschwanzaffen, Kapuzinerartige.
Gewöhnlicher Wollaffe (Lagothrix lagothricha), Gelbschwanzwollaffe (L. flavicauda)
5-15 kg, KR 40-60 cm, SL 55-75 cm. Höchstalter 20-25 Jahre, nur gut eingewöhnte Tiere vertragen tiefere Temperaturen

[JANT79] Spinnenaffe (Brachyteles arachnoides) UF Klammerschwanzaffen
KR wie Wollaffe, aber schlanker und mit kürzerem Schwanz

[JANT79] Klammeraffen (Gattung Ateles) Klammerschwanzaffen
Geoffroy-Klammeraffe (Ateles geoffroyi), Braunkopf-Klammeraffe (A. fuscipes), Goldstirn-Klammeraffe (A. belzebuth)
KR wie Wollaffe, aber schlanker, deutlich längere Arme und Beine und SL bis 20 cm länger. Alter 20-25 Jahre wird selten in menschl. Obhut erreicht

[JANT79] Nahrung Totenkopfäffchen und andere kleine bis mittelgroße Arten: eiweißreiche Nahrung, neben Futtertieren und Futterbrei (siehe Krallenäffchen) Ei- und Milchpulver über den Obstmix streuen, Quark, gekochtes Fleisch, gekochte Eier anbieten. Insekten werrden von fast allen Arten besonders gerne verzehrt. Auch das Preßlings-Futter für Labortiere kann man versuchen. Kartoffeln roh und gekocht, gekochter Reis und Brot wird von größeren Affen meist gerne genommen, sollte aber wegen der Stärke nur in geringen Mengen angeboten werden. Stundenlange Beschäftigung mit einem guten, gemischten Tauben- oder Hühnerfutter, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne (viel Vitamin D) und andere Nüsse ebenfalls zur Beschäftigung.

[JANT79] kleinere Arten besonders viel Kleinlebewesen, größere Arten gerne Grünzeug: Kopf- und Endiviensalate, Chicoree, grüne Bohnen und Erbsen, Kohlrabi, Wirsing, Blumenkohl usw. Fast alle Arten gern Klee, Gräser, Löwenzahn, andere Kräuter, z.B. "Frankfurter grüne Soße"-Mischung. Jeden Tag eine Handvoll frischgemähter Wiesenkräuter zum Selbstdurchsuchen, ebenfalls Blätter und Knospen verschiedener Laubhölzer.


Scharlachgesicht (Cacajao):

Obst aller Art; Nüsse, Zwieback, Milch, Insekten Haferschleim. Weißbrot mit Butter, gern Sagosuppe mit Rosinen oder Fruchtsaft (881), Mehlwürmer (99,1199).

[JANT79] Schweifaffen /Sakis (Gattung Pithecia) Neuweltaffen / UF Sakiaffen / Kapuzinerartige.
Zottelschweifaffe/Mönchsaffe (Pithecia monachus), Blaßkopfsaki (Pithecia pithecia).
Nur seltenst in Zoos gehalten, sehr heikel in der Pflege. Maximal 14 Jahre in menschl. Obhut. KR 40 cm, Schwanz länger

[JANT79] Bartsakis (Gattung Chiropotes) UF Sakiaffen / Kapuzinerartige.
Satansaffe (Chiropotes satanas), Weißnasensaki (Ch. albinasus)
Nur seltenst in Zoos gehalten, KR 40 cm, Schwanz etwas kürzer. Fell meist schwarz mit einigen Abstufungen zu braun

[JANT79] Uakaris (Gattung Cacajo) UF Sakiaffen / Kapuzinerartige.
Kahlkopfuakari (Cacajo calvus), Roter Uakari (C. rubicundus), Schwarzkopf uakari (C. melanocephalus)
nacktes scharlachrotes oder schwarzes Gesicht, kurzer Schwanz. Im Fft'er Zoo wurde ein Männchen 15 Jahre


Nachtaffen (Nyctipithecus):

Obst, Beeren, Früchte sehr abwechslungsreich Milch und Milchsuppe mit Reis, Flocken oder Sago, Brot, rohe Eier, Möhren Erdnüsse, Mehlwürmer (99), auch Schabefleisch, kleine Vögel. Der Geschmack ist bei den Tieren sehr individuell. Lattich, Kohl (1198).

[JANT79] Nachtaffe (Aotes trivirgatus): Neuweltaffen, Kapuzinerartige. Einziger Echter Affe mit nächtlicher Lebensweise, KR und SL zwischen 20-50 cm, Gew 800-1500g, kann 12-15 Jahre alt werden


Springaffen (Callicebus), Krallenaffen (Hapale, Callimico, Tamarinus, Oedipomidas und Verwandte):

Milchreis, Trauben, Obst aller Art, Rosinen und Bananen nicht zu viel, da eventuell verstopfend (19), Feigen, Datteln, Möhren, Keks, Weißbrot. Auch als Morgenmahlzeit Reis, oder Haferschleim mit Milch. Salat, Erdnüsse, Eigelb, Sonnenblumenkerne. Möglichst auch Insekten, (saubere) Fliegen (17), geschabte Schaben (18). Kleine Eidechsen (19, 21). Bis zwei Dutzend Mehlwürmer täglich oder andere Kerbtiermahlzeit. Vorsicht mit Stachel- und Johannisbeeren. Neuartige Früchte sind überhaupt besser zu meiden (20). Blutwarme Vögel (1187), Herz, Leber, Hering (1192).

[JANT79] Springaffe / Titi (Callicebus): Neuweltaffen / Kapuzinerartige. Leben in enger Paarbindung

[JANT79] Springtamarin (Callimico goeldii): Systematische Zwischenstellung zw. Krallenaffen und Kapuzinerartigen

[JANT79] Neuweltaffen / Familie Krallenaffen: KR 13-37 cm, SL meist wenig länger, Gew 100-600 g
Marmosetten (Gattung Callithrix): Weißbüscheläffchen (C. jacchus), Schwarzpinseläffchen (C. penicillata), Weißohr-Seidenäffchen (C. aurita), Silberäffchen (C. argenatata), Weißgesicht-Seidenäffchen (C. leucocephala)
selten über 10 Jahre. Weißbüschel- und Schwarzpinseläffchen sind fruchtbar miteinander zu kreuzen
Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) KR 13-14 cm, SL deutlich länger
Tamarine (Gattung Sanguinus) rd. 26 Arten: Pinché- oder Lisztäffchen (S. oedipus), Braunrückentamarin (S. fuscicollis), Kaiserschnurrbarttamarin (S. imperator), Rothandtamarin (S. midas)
über 10 Jahre, ein w. Kaiserschnurrbartt. im FFt'er Zoo über 13 Jahre
Löwenäffchen (Gattung Leontideus): Goldgelbes L. (L. rosalia), Goldkopf-L. (L. chrysomelas), Rotsteiß-L. (L. chrysopygas)

[JANT79] Nahrung der Krallenäffchen in freier Natur: neben Früchten und Knospen in einem hohen Maß Kleinlebewesen: Insekten, Spinnen, Eier, kleine Echsen und Vögel, Mehlwürmer sollten nicht zu reichlich gefüttert werden (5 bis 10 Stück am Tag ausreichend), am besten vor dem Verfüttern mit Salat, geriebenen Kartoffeln und Apfelscheiben "aufbessern", Heuschrecken, Grilln, Falter, Fliegen, Spinnen möglichst oft anbieten. Auch Schabefleisch, gekochtes Eigelb, Hertstücke, Jungvögel (Eintagsküken), nackte Mäuse, kleine Süßwasserfische. Tierisches Eiweiß auch als Brei ausMagermilchpulver, Quark, Kindernahrung, Hackfleisch roh oder gekocht, Eigelb und zerdrückte Banane, evtl. zur Geschmacksverbesserung Kakaopulver, Honig, Marmelade. Den Brei kann man auch zu Medikamentengaben nutzen und mit Vitaminen / Mineralien anreichern. Besonders hoher Bedarf an Vitamin D3, tägliche Gaben von 500 iE, bei bereits vorhandenen Mangelerscheinungen der Knochen (bis zur Lahmheit) auch die doppelte Ration. Auch geringfügige Mengen eines Multivitaminpräparates und eines Kalkgemisches, "Menschen-Dosierung" auf das Gewicht des Tieres umgerechnet. Brei morgens geben und nach 4 Stunden Reste entfernen. Dann ein Obstgemisch aus kleinen Mengen geschnittener Bananen, Äpfel, Orangen, Karotten und nach Jahreszeit anderen Sorten und Salat. Ganzjährig geringste Mengen von eingeweichten Rosinen, Erdnüssen, Datteln, Sonnenblumenkernen, Trockenobst. Kirschen, Weintrauben, Pfirsich, Beeren in geringsten Mengen, da sie Durchfall auslösen können, im Winter auch eingemachtes Obst. Alles möglichst in mundgerechten Stücken.


Cebuella pygmaea und Seniocebus bicolor:

Neben den genannten Futtermitteln mit Vorteil kleine Fische (99): Kleinste Weißfische, Ukelei oder Guppy. Kaltwasserfische jedoch nur nach sorgfältigster Quarantäne. Auch wird gekochter Kochfisch in kleinen Portionen manchmal sehr gern gefressen. (Schellfisch, Dorsch) mit kleinen Stücken der Haut. Diese Fischkost ist auch für andere Krallenaffen mitunter sehr förderlich. Allen ist Vielseitige Insektennahrung willkommen. Krallenaffen nehmen manchmal auch gern leicht ausgewässerte Garneelen, die Mineralsalze liefern. Nach Spinnen wurde Erbrechen beobachtet (18). Auch Drosophila wird in entsprechenden Mengen gern genommen (759). Abwechslung durch Nudeln, Tomaten, süßen Tee oder Apfelsaft. Kleine Vögel fast unentbehrlich, als Ersatz durchgedrehtes Kalbfleisch, Heuschrecken, Mehlwürmer, Käfer, Schwärmer, Eulenschmetterlinge (760). Als Krafttrank auch gekochter Apfel und Apfelsine mit Traubenzucker. Besonders nach Geburten auch Pudding.


Halbaffen (Prosimiae)

Große Arten wie Makis (Lemur) und Indri (Indri) haben ähnliche Ansprüche wie kleinere Affen und bevorzugen Vegetabilien: Rosenkohl, Salat, Zwiebeln, Früchte aller Art Weißbrot, Milch, Reisbrei, Möhren, Rapunzel, Rosinen. Versuchsweise können auch Mehlwürmer angeboten werden. Indri (Indri): dazu speziell Vogelfresser (Taube, Spatz, gekochte Hühnerköpfe und rohes Hirn).


Sifaka (Propithecus):

Gekochter Reis, Laub, Früchte, Erdnüsse, Bananen (1194/95).


Bei Loris und Galagos (Loris, Galago)

empfiehlt sich eine Kost etwa wie bei Krallenaffen unter noch größerer Bevorzugung von Kerbtieren; Schaben, Maikäfer, Heuschrecken, Grillen; ferner Milch, rohe Eier und kleine frische Vögel. (23, 25). Jungtiere hingegen mehr vegetarisch. Milch und Früchte (24), nur versuchsweise Mehlwürmer oder große, eventuell zerdrückte, saubere Fliegen. Blätter, Triebe, Obst.


Zwerggalagos (Galagoides):

Neben Milch und etwas Obst auch weichschalige, noch unreife Nüsse, Insekten, Schnecken, selbst kleine Frösche (881).


Bärenmaki (Arctocebus), Potto (Perodicticus):

Milch, Reis, Obst wie obengenannte, Bananen. Dazu stets Insekten und Vögel, deren Köpfe und das lezithinreiche Gehirn. Mehlwürmer als vorübergehender Ersatz. Auch Weintrauben mit Leberstückchen untermischt.


Mausmaki (Microcebus):

Neben süßem Obst, Beeren, Hartei und Milch oder süßem Tee besonders Insekten aller Art: Fliegen, Wachsmaden, Mehlwürmer Schaben, Heuschrecken. Je vielseitiger die Auswahl, umso größer das Wohlbefinden. Daher, wenn technisch die Möglichkeit besteht, auch wenigstens ab und zu Wiesenplankton füttern. Dazu Bananen, Karotten Mandeln, Haselnüße, Heuschrecken, neugeborene Ratten und Mäuse (1-2 die Woche) (944). Auch Stabheuschrecken, aber nicht solche, die an Efeu gehalten wurden.


Mittelgroße Arten wie Katzenmaki (Chirogaleus), Wieselmakis (Lepilemur):

Überwiegend Pflanzenfresser. Obst, etwas Bananen, Beeren und saftige Früchte zerschnitten, gegebenenfalls mit Mehlwürmern überstreut, Salat, aber auch Insekten: Heuschrecken, Käfer, Schaben anbieten.


Gespenstermaki (Tarsius):

Milch und Obst anbieten, überwiegend aber Fleisch und Insektenfresser (27): Lebende Heuschrecken, Eulenschmetterlinge, Raupen. Auch kleine Eidechsen und Fische sowie Garneelen (98). Dazu Mehlwürmer bestrahlt zur Anreicherung von Vitamin D (814). Schaben, wo örtlich möglich auch die Chinesische Gottesanbeterin (Mantis sinensis). Stabheuschrecken. Gehäutete Maus, Vögel, Leber. Mehlwurm wegen Parasiten eventuell bedenklich (1196, 1197).


Fingertier (Daubentonia):

Aufgespaltene Markknochen mit dem Mark oder hineingefülltem Hirn oder mit einer Fülle von gekochtem Reis, Schabefleisch weichem Obst, gekochtem Spargelmus, geraspelter Nuß, zerriebenem Mehlwurm. Auch ganze, aufgeschlagene Eier, süßer Reis, Bananen (28), Salat, Salatstrunk, Heuschrecken, Stabheuschrecken, unbehaarte Raupen, besonders die nicht wegkriechende Seidenraupe, Schaben. Auch Biskuit, Äpfel, Zirbelnüße, Datteln Feigen, Harteier. Lindenzweige und härtere Holzsorten sowie Geweihstücke zum Nagen. Fütterung erst möglichst spät in der Dämmerung. Milch oder Haferschleim als Getränk.



sa2affe.htm

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