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Immer wieder kommt es vor, daß ein Jungvogel laut rufend und scheinbar verlassen im Gebüsch oder auf der Straße gefunden wird. Dann stellt sich die Frage, was mit dem kleinen Vogel zu tun ist. So gelangt er in die Hände des Menschen. Oft stirbt der Jungvogel, kaum daß man ihn aufgenommen hat. Gelingt es doch ihn großzuziehen, gewöhnt er sich so sehr an den Menschen, daß er gar nicht wegfliegen mag, wenn man ihn freilassen will, oder eine Katze erwischt ihn, weil er sie nicht als Gefahr ansah. Erst dann entschließen sich viele, Rat von Experten einzuholen.


Dabei wäre das alles nicht nötig gewesen, hätte man gewußt, daß ein Jungvogel keineswegs so verlassen ist, wie er aussieht, und menschlicher Hilfe nur in den seltensten Fällen bedarf. Das laute Rufen dient dazu, dem Altvogel seinen Standort anzuzeigen; dieser traut sich erst mit dem Futter heran, wenn der "Feind Mensch" sich entfernt hat.


Nur wenn der Jungvogel auf der Straße oder auf dem Radweg sitzt, sollte man ihn vorsichtig nehmen und in das nächste Gebüsch setzen. Der Altvogel beobachtet dies genau und wird dort sein Junges weiterfüttern. Wenn Sie also vor so einer Situation stehen, beobachten Sie erst einmal aus einiger Entfernung, ob das Junge nicht doch gefüttert wird. Sollte eine Stunde lang kein Altvogel erscheinen, ist das Junge wahrscheinlich verlassen. Erst dann sollten Sie sich um den Vogel kümmern.

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