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Katzen (Felidae) und Schleichkatzen (Viverridae)

Katzenarten brauchen, je kleiner sie sind, umso weniger einseitige Fleischnahrung als vielmehr auch Eier, Fische, Reis, Grünzeug und als Zusatz Milch, Lebertran, Kalk, Vitamin. Schleichkatzen erhalten Semmel in Milch, Obst, Salat, Bananen, dazu Trauben, Mehlwürmer oder größere Insekten. Jungtiere brauchen das Fleisch in Musform, später gehackt, mit Kalk, Vitamin, Lebertran, Ei. Fleisch stets mit Vorteil körperwarm temperiert und mit geschlagenem Blut befeuchtet. Gekochte Möhren, Salat besonders bei den kleinen Arten und bei Jungtieren. Gerade die kleinsten Schleichkatzenarten brauchen anstelle von Fleisch größerer Säugetiere auch Vögel, Eier, Obst, Honig, Trauben und Insekten, Hühnerköpfe oder Leberstücke in warmer Milch, dazu Knochenmehl, Vigantol oder etwas geschlagenes Blut.


Löwe (Panthera leo) und Tiger (Panthera tigris):

Pferdefleisch, das aber bei täglicher Fütterung einmal je Woche mit anderem Fleisch (Schaf, Rind), wechseln sollte. Ein bis zwei Fastentage je Woche. Tagesration je Tier 4-5Kilogramm einschließlich Knochen. Auch Pansen, Tragsäcke und andere Abfälle sind gekocht verwendbar (89). Muskelfleisch, körperwarm, sollte wenigstens einmal je Woche mit Blut übergossen oder Blut als Getränk gegeben werden. Auch bluthaltige Teile (Leber, Lunge) sehr förderlich. Jungtiere erhalten Fleischmus mit Lebertran, Vigantol, Knochenmehl, Ei. Getrocknete Bierhefe (90).


Leopard, Jaguar, Puma (Panthera pardus, onca, Puma concolor):

Täglich 2 - 3 Kilogramm Fleisch wie Löwen, möglichst aber zwischendurch auch kleinere Säugetiere (Kaninchen, Ziegen und so weiter). Auch Geflügel, Leber, Blut und Fleischbrühen. Bei chronischer Verstopfung Fett und Schmalz (91). Roheier besonders an Jungtiere. Von Milch wird Ziegenmilch oft nicht vertragen (92).


Gepard (Acinonyx):

Fleisch mit Blut, auch Kleinsäugetiere und Roheier. Milch mit Vigantol und Kalk. Knochenmehl auf Fleischmus.


Schneeleopard (Uncia):

Fleisch mit möglichster Abwechslung (Pferd, Rind, Ziege Kaninchen, Schaf). Besonders auch Euter und warme Ziegenmilch oder verdünnte Schafsmilch. In der kalten Jahreszeit auch Sahnemilch (93).


Nebelpanther (Neofelis nebulosa):

Wie Schneeleopard, aber noch mehr Kleintiere, Vögel. Zur Eingewöhnung blutwarm in der Dämmerung oder jedenfalls möglichst spät am Abend füttern.


Kleinkatzen:

Ozelot (Leopardus pardalis), Tigerkatzen (tigrina und andere mehr):

Fleisch in Stücken mit Rohei, Kalk, Vigantol, gelegentlich in Federn gewälzt. Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Tauben, Kleinvögel) blutwarm. Versuchsweise auch Flocken oder Graupen und Reis mit Fleischwasser aufgebrüht anbieten. Besonders kleinere Arten auch Milch und Milchsemmel. Pardofelis marmorata: auch Fisch (94). Eyra (Felis yaguarundi): neben Fleischkost auch Pomeranze, Reis, Kochfisch, Insekten anbieten.


Die kleineren Arten sind überwiegend Vogelfresser. Fischkatzen (Prionailurus viverrinus): Neben Rohfleisch auch Küken, Seefisch, dazu Vigantol und Futterkalk (823), wenn möglich zur Abwechslung sogar gern geöffnete Teichmuscheln. Manulkatze (Otocolobus manul): Neben Fleisch und Rohei auch Fische anbieten (Süßwasserhsch)und besonders auch im Winter etwas fetteres Fleisch, Schmer und Lebertran.


Luchse (Lynx und andere):

Besonders vor entsprechender Umgewöhnung in der Dämmerung versorgen und füttern(95).


Jungkatzen:

Esbilac, Sojaöl, Milchpulver, Casein Vitamine, Eipulver Sulfete Mineralstoffe, Ribonavin und andereStoffe in Milch oder Wasser (91i). Später Rohei und Fleischmus, Knochenmehl, schließlich Fleisch in Würfeln mit Zusätzen.


Hauskatzen:

Je nach dem Grade der Stubenhaltung ähnlich wie es für Haushunde gilt, mehr vegetabilisch zu ernähren. Bei Freilauf auf dem Lande oder in Gartengelände nur Milch und einige Beikost vom menschlichen Haushalt (Grütze, Flockensuppe, gekochter Reis, Ei, Kartoffelbrei mit Gemüse). Bei Stubenhaltung fast nur gekochtes Fleisch und nur wenig Rohfleisch. Auch Sago- und Graupenbrei mit Fleischwasser. Suppen besonders für Angorakatzen nicht zweckmäßig Kochfisch roh und gekocht ohne Salz. Gern Fischköpfe. Etwas Lebertran. Das Räubern von Vögeln kann durch Anbieten von Stoffvögeln mit Brechmittel versehen bekämpft werden.


Ginsterkatzen (Genetta und andere):

Rohes Fleisch besonders von Kleintieren, blutwarm oder auch körperwarme Leber in angewärmter Milch, Kleinvögel mit Federn oder Fleisch in Federn einwälzen. Gekochte Möhren, Hartei gelegentlich etwas Semmel in Milch und Salat. Zuviel knochenreiches Fleisch kann verstopfend wirken (81). Zu dieser mit Ausnahme der fast reinen Pflanzenfresser allgemein für Schleichkatzen empfehlenswerten Grundnahrung gern auch gelegentlich Mehlwürmer, Käfer, Schaben, Datteln, Feigen, süßes Obst oder Trauben.


Zebramanguste (Crossarchus):

Grundnahrung, besonders auch Vögel, Eier Bananen, aber auch kleine Eidechsen (82).


Fleckenroller (Nandinia und andere):

Überwiegend vegetarisch: Bananen, geriebene Möhren, Weißbrot in Milch, gekochte Kartoffeln, kleine Ratten oder Mäuse, aber überwiegend vegetarisch (83, 84). Mit Vorteil etwas Insektenschrot auf Reis oder dergleichen, Eier, Honig.


Palmenroller (Paradoxurus):

Brot, Obst, Frischfleisch, Kleinvögel, Mäuse (85), gekochter Reis oder Hirse, gekochte Kartoffeln (86), gekochte Nudeln mit Fleischwasser, Bananen.


Ichneumons (Mungos):

Kleinsäuger, Vögel, Leber in warmer Milch. Milchsemmel, Rohei, auch kleine Fische (87). Gern warme Hühnerköpfe. Trauben oder Honig können angeboten werden.


Krabbenmanguste (Mungos urva):

Zur Grundnahrung auch Krabben, Süßwasserfische oder wenn möglich dazu auch Frösche.


Surikate (Suricata):

Rohes und gekochtes Fleisch, Kleinsäuger und Vögel, Rohei, Insekten, Obst, Weißbrot oder Leber in Milch.


Binturong (Arctitis):

Fleisch, gekochter Reis, Mäuse, Bananen, Obst aller Art. Erwachsen mit 7 Monaten täglich 250Gramm gekochter Reis mit Fleisch, 100 Gramm Birnen, 75 Gramm Datteln, 45 Gramm Feigen, Kleinvögel. Zusammen 500 Gramm. Diese Menge muß bald vermehrt werden (88).


Robben (Pinnipedia) und Wale (Cetacea)

Die Fütterung der Fischfresser erfolgt wegen der schnellen Verdauung zweckmäßig mehrmals täglich, wenn dies notfalls auch zeitweise abgeändert werden kann und nicht unbedingt nötig ist. Fütterung von Flußfisch ist, auch wenn dies im Binnenland wirtschaftlicher sein sollte, nicht zu empfehlen. Auch leichtes Ansalzen von Süßwasserfischen kann den Seefisch nicht ersetzen. Nur tadelloser Frischfisch, aber niemals direkt aus dem Kühlschrank, sondern grundsätzlich eisfrei und völlig aufgetaut darf gefüttert werden. Große Schellfische und so weiter sind zu tranchieren, große Gräten und etwaige Köderhaken sind sorgfältig zu beachten. Von Rotbarsch und ähnlichen Fischen sind Dornenflossen zu entfernen. Ein erwachsener Seehund erhält täglich 5-6 Kilogramm Fisch, ein Seelefant 50-100 Kilogramm, eine Klappmütze 15 Kilogramm. Fischzusatz mit Luzernemehl und Weizenkeimen (845) schließt Einseitigkeit aus. Verderblich kann treibendes Laub wirken, das unverdauliche Klumpen im Robbenmagen bildet, auch silberne Löffel und dergleichen sind lebensgefährlich. Dagegen können aufgenommene Steine als eine Art Ballast wirken (820) und Verfilzungen im Magen verhüten. Aufgefundene mutterlose Jungtiere (sogenannte Heuler) müssen fette Sahnemilch mit Tran bekommen, dazu allmählich auch gemahlenen Seefisch ohne jede Gräten, dann langsame Angewöhnung an kleine Klöße aus Fischfleisch in Tran oder in Sahne gewälzt. Allmählich kleinere Fische oder feste Stücke von größeren Seefischen. Später können auch Krabbenschrot, ganze Garneelen und schließlich Taschenkrebse angeboten werden.


Seehunde (Phoca), Seelöwen (Zalophus, Eumetopias), Seebären (Arctocephalus):

Seefisch in kleinen bis mittelgroßen Exemplaren oder große in Stücken. Angesalzene Süßwasserfische nur als Behelf. Falls wirtschaftlich, auch Ernährung mit Garneelen und Taschenkrebsen möglich. Unbiologische Nahrung ist unbedingt fernzuhalten, daran übersehbarer Schaden entstehen kann. Manche Seehunde fressen sehr gierig Ratten oder Mäuse, was als Ersatznahrung bei vorübergehender Stockung der Fischanfuhr bemerkenswert ist. Auch Kleinsänger mit Fischhaut bestrichen oder eingewickelt anbieten. Seelöwen sind vor Kröten im Wasser zu schützen, da diese als Beute eine tödliche Gefahr darstellen (813). Polare Arten erhalten Lebertran in Fisch eingespritzt.


Kegelrobbe (Halichoerus):

Neben kleineren Fischen auch entgrätete längliche Stücke größerer Seefische. Besonders gern auch Aale, Schleien, Sprotten, Heringe (100). Dieses oft sehr kostbare Futter besonders zur Eingewöhnung. Süßwasserfische weniger bedenklich als bei Seehunden.


Klappmütze (Cystophora):

Täglich etwa 15 Kilogramm Hering (935) auf dem Boden des Beckens. Wittling und Rotbarsch nur bedingt, keine Plattfische, aber Kabeljau und Köhler.


Walroß (Trichechus):

Seefisch entgrätet in nicht zu großen Stücken. Wenn möglich auch Abwechslung durch Mies- und Teichmuscheln, oder Strandwürmer Speck ungesalzen, auch Fisch in Lebertran getaucht (102) oder mit Tran injiziert.


Seelefant (Mirounga):

Seefisch, besonders Kabeljau in Stücken und entgrätet. Schellfisch wird anfänglich oft abgelehnt. Eingewöhnen dann auch mit Schleie und grünem Aal. Schellfisch kann angewöhnt werden, wenn zuerst mit Aalhaut bestrichen (103).


Seeleopard (Hydrurga):

Seefisch, versuchsweise aber auch Vogelfleisch oder ganze Vögel, eventuell mit Tran bestrichen oder injiciert. Tran und Speck, Tran auf Fischstücken. Makrele eventuell zur Eingewöhnung, Heringe.


Braunfisch (Phocaena):

Seefisch ganz und frisch. Süßwasserfisch wird oft abgelehnt (104).


Tümmler (Tursiops):

Lebende, nach Eingewöhnung auch tote Fische (105).



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