insekt3.htm
Fortsetzung
Die Imagines der fliegenden Fliegenarten können mit Obstsäften oder Zuckerwasser gefüttert werden, neben Obst auch je nach Lebensweise Fleischsaft oder Kot, etwas zersetztes Eiweiß (Käse) oder faule Eier bekommen. Blutsaugende Arten bedürfen in Abständen ihrer natürlichen Nahrungsquelle.
Tse-tsefliegen (Glossina) gibt man jeden 4. oder 5. Tag Gelegenheit zum Saugen. Der Flüssigkeitsbedarf ist meist ziemlich groß. Auch Flöhe sind in allen Stadien etwas feucht zu halten.
Die Fliegenlarven werden im zugehörigen, natürlichen Substrat gehalten. Fleischfressende Arten an Fleisch, kleinen Kadavern, die des Geruches halber in Sägespäne gelegt werden können, an Käseresten mit einigen feuchten Läppchen. Massenzucht von Maden siehe unten - Im Laboratorium bei Züchtung in kleineren Mengen geruchsarme Haltung von Fleischmaden in hartgekochten Eiern, die mit der Spitze nach oben in Sand oder Sägespänen stehen. Oben wird ein kleines Loch in die Schale gebohrt und eine kleine Kerbe ausgehöhlt. In diese ein bohnengroßes Stückchen Fleisch nebst einigen Tropfen Wasser. Hier erste Absetzung eines Geleges (416). Obst- und Mulmmaden in entsprechenden Gefäßen, eventuell mit Zugabe von etwas Hefe oder Vitaminen. - Die Verwendung als Futtertier ist bei Mücken und Pilzfliegen fast ganz auf die Larve beschränkt, bei Taufliegen ganz auf die Imago, bei Fleischfliegen sind Made wie entwickelte Fliege wertvolle Futtertiere.
Echte Fliegen (Musca, Calliphora und andere mehr): Größere Gefäße handhoch mit aufsaugenden Sägespänen, darauf einige Fleischabfälle. Auch Züchtung nur mit in Milch getränkten Sägespänen und einigen Stücken Käse oder Fleisch obenauf oder gestampftes Papier (frei von Druckerschwärze) mit etwas Fleischwasser begossen und mit einigen Fleischstücken belegt. Auch Seihe der Bierbrauer auf Sägespänen. In mehreren kleineren Depotgefäßen mehrere Bruten bei kleinerer Materialmenge: Hierdurch bald Reinkultur der Maden. Vor Verfütterung kurzes Fasten der Maden oder Haltung auf fleischfreiem Substrat: Feuchte Haferflocken zur Entfernung aller Fäulnisstoffe, siehe auch unten.
Ähnlich die Technik für die Käsemaden (Piophila und andere) an altem Quark und für Sarcophaga und Verwandte.
Für besondere Fälle können auch Fliegeneier verwendet werden (635). Das Abdomen legereifer Weibchen enthält eine gewisse Menge. Auch Anlockung zur Eiablage auf kleinere Köder, zum Beispiel kleine Fleisch- oder Fischstückchen zum sofortigen Verbrauch. Diese Quelle steht naturgemäß mehr jahreszeitlich begrenzt zur Verfügung, während die Massenzucht in entsprechend temperierten Räumen jahreszeitlich vollkommen unabhängig ist und weitgehend geruchsarm durchführbar ist. Maden von Fleisch- und Käsesubstrat sollten nur nach Quarantäne und gesäubert verfüttert werden (1092), Imagines nicht frischgeschlüpft, sondern erst nach einigen Tagen Mastkur (687). Dem Futter wird hierfür je nach Lage des Falles Traubenzucker oder auch Vitamin zugesetzt.
Stubenfliege (Musca domestica 928): Auch auf Kleie mit Hefe oder auf Luzernemehl, Imagines Zucker und Protein. Zum Zucker besonders für Weibchen auch Eiweiß, sonst keine Geschlechtsreife (1058). Auch Kartoffeln mit Sauermilch: geruchlos und bakterienarm (1021).
Schmeißfliege (Calliphora): Lunge zur Eiablage, später geruchloser mit Quark, Sanostol, Marmelade, Honigwasser (114).
Taufliegen (Drosophila): Als Grundlage können Bananen oder Pflaumenmus dienen. Zur Verhinderung der Schimmelbildung werden diese Nahrungsbestandteile aufgekocht. Der Brei wird mit feinst pulverisierter Hefe bestäubt. Die geschlüpften Fliegen werden zweckmäßig noch kurze Zeit, und zwar an hefefreiem Futter herangemästet (678). Es kann auch Fallobst verwendet werden, das noch mit geschabter Rübe gestreckt werden kann. Wegen der Bildung von Kondenswasser in den Zuchtgläsern gibt man Fließpapierstreifen oder Holzspachtel als Sitzfläche für die Fliegen hinein.
Unter den zahlreichen Drosophilaarten (514, 644) (Drosophila funebris, repleta und andere mehr) werden neuerdings auch die stummelflügeligen Mutanten ("vestigal") besonders für Bodentiere bevorzugt. Man kann als Grundlage auch Apfelgries mit Hefe verwenden, Nipagin und Zucker auf Holzwolle (629), als Optimum 25º (629). Es wird auch ein dicker Brei von Weizenkleie empfohlen (644), den man mit Vitaminen (669) und Traubenzucker beziehungsweise Obstsaft anreichern kann. Auch Nudelbrei ist ein dankbares und leicht zur Verfügung stehendes Substrat. Auch Käse mit Torfstreu darauf. Die Fliegen selbst werden mit Milch, Eigelb und Vitamin A - D herangemästet. Besonders günstig wirkt Trockenmilch mit Zucker und g e s o n d e r t Trinkwasser, da auf diesem Wege die Milch nicht sauer wird (514). Vitamin A 1 darf nicht in Überdosis gegeben werden (669). Auch Agar und Maismehlbrei als Grundlage (800).
Pilzfliegen (Mycetophilidae): Im Gegensatz zu den Taufliegen sind bei ihnen nur die Larven als Tierfutter von Interesse. Man gibt Pilzreste, die eventuell noch zum Heranwachsen der Maden kurze Zeit aufbewahrt wurden, in Scheiben geschnitten in Spitzgläser. Die kleinen, weißlichen Maden sinken zu Boden und können hier gewonnen und noch einmal gewässert werden. Besonders bei giftigen Pilzen sollte diese kleine Mühewaltung nicht unterlassen werden. Ein Vorteil der Pilzmaden ist, daß man unterschiedslos alle Arten Pilze dazu verwenden, also von einem Aussuchen wie bei Speisepilzen absehen kann. Dafür stehen Pilzmaden allerdings nur zu entsprechender Jahreszeit zur Verfügung. Statt der Methode, die Maden in Wasser absinken zu lassen, kann auch zwischen vier Pflöcken, den Beinen eines umgekippten Stuhles oder dergleichen ein Tuch ausgespannt werden, in das man die Pilzmengen legt. Das Tuch wird von unten befeuchtet, worauf die Maden nach oben kriechen und abgenommen werden können (642).
Mückenlarven (Culex, Corethra und andere): Schlammteile und verwesendes Laub als Futter. Für Anopheleslarven auch tierische Nahrung: junge Culexbrut, in Wasser verquirltes Fleischmus und zerkleinerte Daphnien, auch einige Tropfen Blut und eine Messerspitze phosphorsaurer Kalk. Oder pulverisiertes Insektenschrot, allerdings auch hierbei nur eine geringe Menge unter Vermeidung jeder stärkeren Verunreinigung des Wassers. Trotz der Freßlust der Larven ist die absolut verbrauchte Menge eben doch sehr gering. Für zarte Fische und für kleine Kaulquappen gebe man nicht zu viele Mückenlarven auf einmal, da dieselben die Kiemen annagen können.
Die Imagines können mit Himbeeren und anderem Obst, Saft, Wasser gehalten werden und bekommen, falls man im Behälter Eiablage bekommen will, auch Gelegenheit zum Blutsaugen.
Spezialisten unter den Dipteren sind sehr zahlreich. Sie erhalten das jeweilige Substrat und entsprechende Menge Feuchtigkeit. Die Larven des Heerwurms (Sciara militaris) als Beispiel für viele andere Arten erhalten waldfeuchtes, verwesendes Buchenstreulaub (417). Im Einzelfalle sind sie ein vorzügliches Tierfutter, das sich aber nicht allgemeine Verwendung errungen hat. Trotz der Mengen an Individuen eines derartigen Heerzuges ist das Auftreten im Einzelfalle eben doch zu selten und von zu vielen Faktoren abhängig, als daß dieses Futter mehr als ein Zufallgewinn sein könnte.
Die Fenstermücke (Phryne fenestralis) ist noch nicht zum Allgemeingut der Tierhalter geworden, obwohl sie sich schon einige Beliebtheit erworben hat (569). Das Allesfressertum und die relativ einfache Haltung könnten dazu führen, daß diese Art in Zukunft durchaus neben Culex und so weiter rangiert. Obstreste, Bananen und ihre Schalen, Kartoffelschalen roh und aufgebrüht. Die Fenstermücken werden der Kultur aber erst nach Einsetzen der Braunfaulgärung zugesetzt. Auch Leber- und Fleischstücke können geboten werden. Benzinkanister, die mittlere Wärme vertragen und zur Entnahme an einer Seite trockener gelassen werden. Zur Ernte können die Larven dann von der feuchtesten Stelle abgenommen werden.
Spezifische Wirtspflanzen, deren Art sich meist schon nach der Artbestimmung aus dem wissenschaftlichen Namen ergibt: Cecidomyia cerealis, tritici, pisi, pruni, cerasi, juniperina und so weiter.
Imago an Blattwerk, Mulm, Blüten, im übrigen sehr feuchtigkeitsbedürftig. Larven an Wurzeln, eine kleine Zahl im organischen Schlamm.
Tipula olerarea: Kohl.
Larven mehr unspezifisch in Mistbeeterde, verschiedenste Pflanzen schädigend. Imagines an Blüten und Obstsaft sowie Faulstoffen eine Weile haltbar.
Die Larven minieren in Disteln, Schafsgarbe, Flockenblumen und anderen niedrigen Pflanzen. Die Imagines können kürzere Zeit an Blüten und Obstsaft gehalten werden.
Imagines Blutsauger mit gleichzeitig regem Wasserbedürfnis. Die Larven können nur an warmblütigen Wirtstieren als Ekto- oder Entoparasiten gehalten werden.
Die Larven sind carnivor und können nur in Insekten-, besonders Bienenbauten gehalten werden. Die Imago ist hingegen blütensaugend. Man gibt Wasser, Obstsaft in Schwämmchen und duftende Blüten zur Auswahl.
Larven in Erde und verwesendem Holz, Imago ein Räuber fliegender Kleininsekten.
Ebenso die Luchsfliegen (Therevidae), deren Imagines besonders von anderen Fliegen leben.
Laphria: Larve in faulem Holz, Imago Insektenräuber (852).
Larven räuberisch, an Blattläusen oder in Hummelnestern und Raupen. Teilweise auch Pflanzenfresser:
Aphritis: morsches Holz,
Merodon und Euremus: Zwiebelgewächse. Auch Pollen (Hasel) und Honigwasser (1060). Die Imagines saugen auf Blüten, besonders Doldenblütlern. Fliegen von solchen Pflanzen nehmen auch Zucker und Honig (1058).
Massenzucht der eigentlichen Futterfliegen siehe oben.
Chloropsarten: Getreide,
Scatophaga und Anthomyia lardaria: Exkremente,
Anthomyia brassicae als "Kohlmade" bekannt, auch Anthomyia lactucae und ceparum: An ihrer spezifischen Wirtspflanze. Imagines an Blüten oder mit Obstsaft, Zucker, Pudding, Fleisch und so weiter neben reinem Wasser gesondert zu halten.
Nur an ihren spezifischen Wirten (Bienen, Wild, Fledermäuse) zu halten.
Larven an Mulm und verwesenden Teilchen mit genügend Feuchtigkeit, Imagines als blutsaugende Parasiten nur am spezifischen Wirt haltbar, beziehungsweise in entsprechenden kleinen Käfigen, die in Körpertemperatur bleiben mit Gelegenheit zum entsprechenden Blutsaugen. (Floh- und Läusekäfige nach Hase).
Schrifttum:
Viele von ihnen, besonders die irgendwie parasitisch an Tieren saugenden, können längere Zeit ohne Nahrung auskommen. Pflanzenfressende Formen erhalten ihre Wirtspflanze am besten eingetopft. Dies ist günstiger als die Darbietung von abgeschnittenen Pflanzen in Wasser. Neben bestimmten Wirtspflanzen stechen viele Arten auch Obst und Beeren an. Syromastesarten können neben Obst auch mit frischen Ampferstengeln ernährt werden (419). Pentatomiden halten sich außer an Wirtspflanzen auch an faulem Laub, Frucht- und Zuckersaft auf Schwämmchen, angefeuchteter Semmel oder befeuchteten Lappen, Trauben.
Pentatomidae: Meist artspezifische Pflanze, die mindestens zur Zucht notwendig ist. Zusammenstellung von Wirtspflanzen (419). Imagines auch an Beeren, Wacholder, Kratzdisteln Gräsern und Säften haltbar.
Feuerwanzen (Pyrrhocoris): Rinde, Mulm, Zuckersäfte oder verdünnter Sirup, Apfelschalen, Ulmenfrüchte und dergleichen. Dazu aber auch Kleininsekten, zerquetschte Fliegen oder etwas Fleischmus. Während die Aufzucht mehr spezifisch ist, können die Imagines mehr allgemein gefüttert werden. Wasser ist stets separat anzubieten.
Rindenwanzen (Aradidae): Pilzmycelien. Zusätzlich ist aber auch Obstsaft, Mulm, Fliegenbrei oder dergleichen zur Auswahl anzubieten.
Piesmidae: Saugen an Gänsefuß.
Lygaeusarten: Verschiedene Zweige, Birke, Rohrkolben, Beifuß und andere mehr.
Schreitwanzen (Reduviidae): Räuber, die Spinnen und Stummelfliegen aussaugen.
Schildwanzen (Asopidae): Zucht mit Maden, kleinen Raupen, Wespenlarven und weichen Käfern.
Blumenwanzen (Anthocoridae): Zum Allesfressertum neigend: Mulm, Kadaver, Fleischstückchen, Blattläuse. Zusätzlich können auch weiche, angefaulte Birnen gegeben werden.
Bettwanze (Cimex): Nur Blutsauger. Haltung beziehungsweise Zucht in entsprechenden Behältern mit Gelegenheit zum Blutgenuß an Warmblütlern.
Wasserwanzen (Hydrocorus): Überwiegend Räuber: Man wirft Kleininsekten auf die Wasseroberfläche (420). Tubifex, Kleinkrebse, bewegte Fleischfasern, Wasserschnecken, Fisch- und Froschlaich, große Arten fallen selbst kleinere Fische an.
Wasserskorpion (Nepa): Kleine Fische, Mückenlarven, Tubifex, Pilzmaden. Ebenso verwandte Gattungen. Serph?4fS: Schmarotzer in Insekten, Spinnen, Tausendfüßler.
Wasserläufer (Gerris): Kleine Fliegen, Spinnen, kleine Mückenlarven angequetscht, auf das Wasser geworfene Blattläuse (469).
Micronecta: Essigälchen und kleine Wasserflöhe.
Riesen-Schwimmwanze (Belastoma): Insekten, Würmer, kleine Fische.
Imagines vielfach ganz unspezifisch und allgemein mit Zucker und Honigsaft, auf Schwämmchen, mit weichem Obst und süßen Beeren zu halten. Im übrigen aber vielfach spezifische Wirtspflanzen oder gar Wirtswechsel, der aber eventuell nur mit der Überwinterung in Zusammenhang steht (422).
Die eigentlichen großen Zikaden (Athysanus und andere mehr) können nur als Notbehelf an Schwämmchen mit Saft oder Zuckerwasser gehalten werden, auf die Dauer ist Haltung am lebenden, belaubten Ast notwendig.
Schaumzikaden (Aphrophora und andere mehr): Aufzucht nur in spezifischen Wirtspflanzen, Imago kann auch Obstsaft und dergleichen angeboten bekommen und bedarf stetiger Feuchtigkeit. Als Wirte kommen besonders Wiesenschaumkraut, Bockkraut, Weide, Lichtnelke in Betracht.
Tibicen an Wiesenpflanzen und Schlehen.
Blattläuse (Aphis und andere mehr): Vielfach spezifische oder spezifisch wechselnde Wirtspflanzen (Artenübersicht siehe 421). So wechselt Aphis frangulae vom Faulbaum auf Lippen- und Rachenblütler, Malven und Kürbisse. Spezialisiert sind auf die meist aus dem wissenschaftlichen Artnamen ersichtliche Pflanze unter anderem: Aphis tiliae, viburni, mali, sorbi, cerasi und rosae.
Rhopalosiphum nymphneae wechselt von der Pflaume auf Entengrütze und so weiter. - Artbestimmung ist hier zur Wahl der richtigen Futterpflanzen unerläßlich.
Schildläuse (Coccidae 1054): Nur an der lebenden Pflanze haltbar, an Lindenblatt und anderem.
San Jose-Laus Aspidiotus an Obst.
Blattflöhe (Psylla) sind wie die Blattläuse Pflanzensauger, deren Wirtspflanze meist ebenfalls aus dem wissenschaftlichen Artnamen ersichtlich ist: Psylla genistae, mali, pyri und so weiter.
Rindenläuse (Chermetidae): Nur an lebenden Pflanzen, je nach Art auch mit Wirtswechsel haltbar, so daß eine Fütterung im engeren Sinne entfällt.
Als hochspezialisierte Warmblütlerparasiten bedürfen sie der Gelegenheit zum Blutsaugen. Zur Haltung sind entsprechende Behälter (Läusekäfig nach Hase) am Körper zu befestigen. Auch Haltung im Brutschrank mit entsprechender Gelegenheit zum Blutgenuß (436).
Schrifttum:
Laub verschiedener Bäume und Gras zur Auswahl, bei gewissen auch räuberisch lebenden Arten dazu kleine Insekten anbieten: Larven, Fliegen, Mehlwürmer.
Grünes Heupferd (Locusta viridissima): Salat, kriechender Hahnenfuß, Weinlaub und Obstlaub (425), Walnußbaum, Gerste, Nesseln, Brombeere, Beifuß. Auch Fliegen und Kohlweißlinge oder andere kleine und mittelgroße Insekten anbieten.
Warzenbeißer (Decticus): Insekten, gekochtes Fleisch, Mais, Klee, Luzerne, Gras und Getreide.
Barbitistes: Kiefernadeln und -rinde, Mohrrüben, Salat (424). Auch Schmetterlingseier, Eikrümel, gekochte Nudeln. Verwandte Arten: auch Rosen- und Robinienblätter,
Phlugiola: Taufliegen, Honigwasser, junge Ameisen und Stabheuschrecken.
Isophya pyrenea: Brombeerblätter, Heidelbeer- und Haselnußlaub.
Peranabrus scabricollus: Sehr vielseitige Pflanzenkost. Luzerne, Möhren, Obstbaumlaub, Hafer, Tomaten (425).
Ephippiger: Salat, Reben, Maulbeeren, Wein- und Rosenblätter, Tradeskantie.
Höhlenschrecke (Troglophilus): Etwas geschabte, gelbe Möhren, Taufliegen, geköpfte Mehlwürmer.
Japanische Gewächshausschrecke (Tachycines asynamorus) Verschiedene Keimpflanzen, Tomaten, Obst, Datteln. Zu diesen Vegetabilien aber auch Hackfleisch, kleine Schmetterlinge und andere Insekten.
Japanische Grille (Diastremmena marmoratum): Mandarinen oder anderes, weiches Obst. Geschabte Möhren, etwas gekochter Reis oder gekochte Kartoffeln, auch Mäuseexkremente, letztere offenbar als Träger von Ergänzungsstoffen. Auch gekochte Nudeln mit Obstsaft. Stets Wasser in gesondertem Schälchen zur Säuberung der Mundteile.
Hausgrille (Gryllus domesticus): Salat, Obststücke, Backware, Pudding, geschabte Möhren. Bedürfnis nach Feuchtigkeit: Nasse Torfscheiben, welche zweckmäßig kleinere Abteile bieten, da Jungtiere oft gefressen werden. Warmhaltung. Geeignet eingelegte Gummiröhren, in denen Eier abgelegt werden, dazu Erde. Kleie, Grünzeug. Blattläuse für die Jungtiere hindern kannibalische Neigungen (722). Löwenzahn, Obst, Griesbrei, Quark (1211).
Hausgrille (Heimchen): heute Acheta domestica
JJ (80): Zucht wie Mittelmeer-Grille (s.u.), aber Zuchtbehälter mind. 30 cm hoch. die Wände der Behälter müssen absolut glatt bleiben, grundsätzlich nur mit entblößten Unterarmen in den Behälter greifen. Bestrahlungslampen müssen wegen der nächtlichen Lebensweise mehr Wärme als Licht produzieren. Außerdem zwängen sie sich in Spalten, sogar in Tränken. Statt der Wellpapperöhren besser ineinandergestülpte Eierkartons.
G.Gantschnigg@raptor.ruhr.de : Grillen und Heimchen
Heimchenzuchten lohnen sich IMHO nur im großen Umfang. Das
heisst: ein eigener Raum (Keller!) mit einem oder mehreren 1-Meter Becken.
Heimchenzuchten sind, genau wie Wanderheuschrecken, dafür berüchtigt,
sehr instabil und unzuverlässig zu sein. Manchmal kippt die Zucht
einfach so um.
Geeignet sind große alte Aquarienbecken mit dicht schliessendem Fliegendrahtrahmendeckel.
Den Boden streust du mit einer dünnen Schicht Vogelsand aus. Dann
schichtest du in der einen Hälfte des Beckens Eierkartons auf. Sie
dienen zum Unterschlupf, sind leicht zu besorgen und auszuwechseln, und
bieten auch den Babyheimchen sichere Häutungsplätze, wenn sie
dicht genug ineinandergelegt sind.
In die Kuhlen der Eierkartons kannst du das Trockenfutter streuen. Dafür
eignen sich u.a.: Mäusepellets, trockenes Hunde- und Katzenfutter,
(Hundeflocken), Leinsamen, Fischfutter, Haferflocken und Trockenhefe in
geringen Mengen.
Das Trockenfutter nicht in flache Schalen geben, sonst hat man manchmal
das Problem, daß die Kleinen nicht über den Schälchenrand
kommen und dann am Ende noch verhungern.
Das Feuchtfutter wird in flachen Schalen serviert und besteht aus Obst
und Gemüse. Keine dicken Stücke verwenden, sonst stechen die
Weibchen ihre Eier hinein!
Trinkwasser ist unnötig, solange man regelmässig feucht füttert.
Wichtig beim Heimchenzüchten ist hohe Wärme zwichen 26 und 35
Grad. Am besten legt man unter das Becken ein Heizkabel aus. Da Heimchen
die Dunkelheit lieben, ist eine Beleuchtung fehl am Platze.
Im Buch "Futtertierzucht" von Friedrich und Volland wird die
Vorzugstemperatur für Heimchen mit 28-30 Grad angegeben. Bei Temperaturen
von 20-22 Grad pflanzen sich die Tiere nur noch langsam fort.
Desweiteren haben Heimchen und Zweifleckgrillen das gleiche mediterrane
Verbreitungsgebiet. Die Vorzugstemperatur für beide Arten ist identisch.
Jedoch kann sich die Zweifleckgrille bei niedreigeren Temperaturen als
24 Grad nicht oder kaum noch fortpflanzen, deswegen hält sie sich
auch nicht in der Wohnung.
Aber wie gesagt, die Vorzugstemperaturen beider Arten sind identisch. Du
könntest deine "Erträge", bzw. die Periodik noch merklich
steigern, wenn du deine Heimchenzucht auf 30 Grad hochfahren würdest.
:)
Damit sich die Heimchen fortpflanzen, muss man den Weibchen Behälter
zur Verfügung stellen, in denen sich Substrat wie Sand, Steckmoos,
Torf oder Lavagranulat befindet, der gleichmässig feucht gehalten
wird. Hier legen die Weibchen ihre Eier hinein. Alle zwei Wochen wechselt
man die Behälter aus und lässt die Babys in einem Extrabecken
schlüpfen.
Am praktikabelsten ist Heimtierstreu. Und das in Klarsichtbehältern.
Unten ein paar Löcher hinein, gut wässern und fertig - während
der Eierperiode muss es nur noch konstant feucht gehalten werden (Erfahrungswerte,
je nach Behältergröße).
Ein weiters Problem stellt die Gradwanderung da, die Eiablagedöschen
bei der trockenen Hitze, die Heimchen wollen, gleichmässig feucht
zu halten. Und die Sterberate bei den kleinsten Larven ist auch relativ
hoch.
Zuchtmethode für Schwarzgrille, Heimchen
Behälter
kleine Plastikaquarien, große Einmachbehälter
Einrichtung
Der Bodengrund kann aus einem Gemisch von Sägemehl und Sand bestehen,
auf den mehrere Klopapier-Rollen oder Eierkarton-Hälften gelegt werden.
Als Eiablageplatz dient ein Margarine-Topf, der mit einem stetig-feuchten
Torf-Erde-Gemisch ca. 5cm hoch angefüllt ist. Weiter braucht man eine
Trinkmöglichkeit. Gut eignet sich ein ungebrauchtes Reagenzglas, das,
mit Wasser gefüllt, mit einem Wattebausch verschlossen wird. Verschlossen
werden sollte der gesamte Behälter mit einem Leinentuch, da dieses
eine ausreichende Luftzufuhr erlaubt, mit einem starken Gummiring läßt
er sich gut verschließen.
Standort
Der ideale Standort für das Vivarium ist ein gut beheizter Raum, der
jedoch nicht unbedingt gebraucht werden sollte, da die Geruchs- und "Lärmbelaestigung"
nicht ganz unerheblich ist. Eine Alternative ist eine Heizschlange mit
ca. 15Watt, die man mit einer Zeitschaltuhr regulieren sollte. Entscheidend
für eine erfolgreiche Zucht ist eine Temperatur von 26 °C, die
man über das Jahr schwanken lassen sollte.
Zucht
Sobald die Tiere geschlechtsreif sind, locken die Männchen die Weibchen
mit ihrem typischen Lockruf. Weibchen erkennt man gut an ihrem Legestachel,
den sie bei der Ablage in die Erde stechen. Die Jungtiere schlüpfen,
je nach Temperatur, 3 Wochen nach der Begattung. Gefüttert wird, indem
man alle zwei Tage ein Blatt Chinakohl in den Zuchtbehälter legt.
Mittlerweile nehmen meine Tiere nur noch Chinakohl an.
Allgemeines
Die Futtertierzucht ist eine zwar manchmal recht frustrierende, doch insgesamt
kostengünstige Alternative zu den häufig überteuerten Grillen-Dosen,
die man im Zoofachhandel beziehen kann.
Feldgrille (Liogryllus campestris): Salat, Klee, Kohl, Rübenschnitzel, Obst. Aber auch tierische Kost: Regenwürmer oder Mehlwürmer zerschnitten, rohes Fleisch, Insekten, selbst Schneckenlaich. Junge Heimchen gedeihen auf Torf oft besser als auf Erde (1001), da Torf wärmer und gleichmäßiger feucht ist. Auch Weichfutterreste mit Möhrensaft, Kalkmilch und Lebertran können geboten werden (1023). Gute Lauberde trocknet und verkrustet nicht so leicht an der Oberfläche als andere Erdarten. Frisches Gemüse, Salat, Endivien und Spinat (966).
heute Gryllus campestris
JJ (80): Fang: man kann Grillen mit einem Blumendraht oder Grashalm aus ihrem Versteck (selbstgegrabene Erdhähle) herauskitzeln, muß dann aber rasch zugreifen. Transport der Grillen nur einzeln.
JJ (80): Mittelmeer-Grille (Gryllus bimaculatus): "die klassische" Futtergrille. Zucht in großen, hohen und glattwandigen Behältern (Glas- oder Kunststoffaquarien). 52x25x28 cm reichen aus. Deckel = Rahmen, bespannt mit Drahtgaze (Kunststoff würde evtl. angefressen!) Der Rahmen sollte dicht aufliegen und eine Wärmelampe tragen können. Von außen heizt man (nachts!) mit einer untergelegten Heizmatte, 25-28°C sind für Haltung und Aufzucht gut, 30°C sollten zur Zucht eingehalten werden. Starke Abkühlung vermeiden! Als Boden 2-3 cm dicke Torflage oder feine Sägespäne. Aus Wellpappe mit Tesafilm oder Klebstoff verschieden große Wohnröhren kleben (Durchmesser 1-2 cm) und zu Stapeln bündeln. Die Grillen sitzen mit Vorliebe darauf unter der wärmenden Lampe. Um Grillen zu entnehmen, einfach die Röhrchen in ein glattes Gefäß "ausschütten" und die gewünschten Tiere mit der Pinzette abgreifen. Tränken: als "Dochttränken": Reagenzglas voll Wasser, mit Wattestopfen verschlossen Grillenweibchen legen oft ihre Eier daran. Bei Verwendung von Vogeltränken den Gummisauger wesentlich größer wählen, damit die Tränke ohne Ablösen des Saugers entnommen werden kann. Für ganz junge Larven ein Tablettenröhrchen mit Wasser füllen und umgekehrt in einer Petrischale auf Saugpapier stellen. Grillen schmeißen ziemlich viel um, besser die Tränken irgendwie befestigen. Besser abgestandenes Wasser verwenden. Süßen Saft nur sehr dünnflüssig reichen. FutterHundeflocken mit Zusatz von Gemüse, Vitaminen, Spurenelementen. Auch Eiweißhefeflochen wichtig, vor allem für die Aufzucht. Zerriebene oder ganze Preßlinge für Kaninchen, Küken, Katzen, (junge) Hunde, Schildkröten zur Abwechslung als Beikost. Weiterhin Trockenmilchpulver, geriebene Karotten, Aponti-Möhrenflocken, Gemüse, ungspritzten Salat, Stielmus-(Mairübchen-)Blätter, Löwenzahn u.a. Zierfischfutter wird restlos aufgefressen, für die Larven die Flocken zerreiben. Frisches Obst (zerquetschte Mandarinen, Äpfel, Birnen, Bananen, Weinbeeren) oder TetraPhyll u.ä. Wichtig ist Mischkost (tierisch / pflanzlich). Besser zwei Zuchtbehälter parallel, bei Überbelegung kommt es zu Kannibalismus, bei Milbenbefall möglichst alles raus und mit neuen Tieren anfangen. Eiablage: Plastikschalen 10 m Durchmesser, Höhe mind. 8 cm. Füllung Sng mit lockerer Heideerde und Torf zu gleichen Teilen, darunter eine Schaumstoffplatte, die von einem von oben eingeschobenen Röhrchen mit 1/2 cm Durchmesser erreicht wird. Röhrchen regelmäßig mit Wasser nachfüllen, die Eier dürfen nicht austrocknen. Nach der Eiablage mehrerer Weibchen gesondert weiterpflegen.
Maulwurfsgrille (Gryllotalpa): Knollen, Wurzeln, Salat, Möhren, Kohlstrünke. Dazu Kleintiere: Nacktschnecken, kleine Regenwürmer, Fliegen, Heuschrecken, Käfer, Mehlwürmer (426 - 428, 434, 435).
Dornschrecken (Parratettix): Obst, Algenbelag, wie er zum Beispiel an alten Blumentöpfen wächst.
Nasenschrecken (Tryyalis und Verwandte): Obst und Grünpflanzen zur Auswahl, dazu tierische Substanz wie bei Maulwurfgrillen anbieten.
Gottesanbeterinnen (Mantis, Sphodromantis und andere): Insekten geeigneter Größe und von einer gewissen Weichheit des Chitinpanzers, der aber im übrigen die Beißarbeit der Tiere anregt. Also Schmetterlinge, kleine Netzflügler, größere Fliegen, zarte Heuschrecken oder frisch gehäutete Grillen, aber keine ausgesprochen hartschaligen Beutetiere wie etwa Mistkäfer. Ersatzweise auch rohes Fleisch und zarte Regenwürmer. Stagmomantis sogar kleine Frösche und Eidechsen, Empusa-arten auch Heimchen, Schmeißfliegen, Schaben (430).
Wandelndes Blatt (Phyllium und Verwandte): Buchenlaub, Eichenlaub, für den Winter sind junge Eichen topfweise bereitzuhalten. Auch Ahorn, Linde, Himbeere, Brombeere, im Winter auch Erdbeerblätter aus Kultur. Notfalls können auch vertrocknete braune Eichenblätter, besonders von der Zerreiche und von der Myrthe verwendet werden. Es ist stubenwarm zu brausen (432). Die Sterblichkeit ist bei Verwendung von Schnittlaub größer als bei Topfpflanzen (433). Je nach Umfang der Zucht müssen für das Winterhalbjahr entsprechende Mengen an Eicheln beziehungsweise Erdbeerpflanzen rechtzeitig eingetopft werden.
insekt3.htm