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Insekten (Insecta)


Die Haltung von Insekten wird in erster Linie von Instituten zu Forschungszwecken vorgenommen, viele Arten werden aber auch von Tierhaltern und Liebhabern als Futtermittel gehalten und gezüchtet. Außerdem nimmt die Haltung von Insekten zu Anschauungszwecken und die Züchtung gewisser großer Insektenarten durch den Liebhaber neuerdings wieder zu. Angesichts der besonderen Ansprüche der meisten Arten ist die Haltung im Freien (Gazebeutel, Freiterrarium und dergleichen) der Stubenhaltung vorzuziehen, zumal die regelmäßige Durchfeuchtung (Morgentau) und andere Einzelheiten des Mikroklimas ebenso schwer ersetzbar sind wie die physikalischen Einwirkungen der Freiluft. (Strahlung, Windzug, Temperaturwechsel).

Schrifttum:


Schmetterlinge (Lepidoptera) und Köcherfliegen (Trichoptera)

Der ausgebildete Schmetterling erhält, soweit er sich überhaupt zu einer Haltung in der Gefangenschaft eignet, zweckmäßig blühende, duftende Pflanzen oder auch Zucker- und Obstsaft, in Wasser verdünnten Bienenhonig, Fenchelhonig, Sirup in flachem Schälchen oder auf einem kleinen, vollgesogenen Schwamm. Zucker mit Abwechslung als Rohr-, Rüben-, Malz- Traubenzucker. Apfelsaft oder Apfelsinensaft, Mandarinen, Weintrauben oder geriebene Äpfel mit Puderzucker, mit einigen Tropfen Wasser befeuchtet. Große Schwärmer bekommen große, duftende Blüten: Phlox, Winde, Tabakpflanze, Geißblatt, Pfeifenstrauch.

Bei vielen Schmetterlingsarten ergibt sich die Art der Futterpflanzen bereits aus dem deutschen Namen oder aus dem wissenschaftlichen Artnamen (zum Beispiel Osterluzeifalter, Kohlweißling, Rapsweißling, Resedafalter, Distelfalter, Malvenfalter, Liguster-Linden-, Winden-Oleanderschwärmer, Ulmenspinner, Pappelglucke, Meldeneule, Pflaumenwickler, Eichenwickler, Maiszünsler, Limenitis populi, Pieris napae, Gonepteryx rhamni, Zygaena trifolii, Catocala fraxini und so weiter. Solche Arten sind in unserer Übersicht somit unberücksichtigt gelassen.

Daß der Name nicht immer treffend ist, zeigt der Fall des "Senfweißlings" (Leptidia sinapis), der n i c h t an der Senfpflanze, sondern an Platterbsen und Hornklee frißt. Die folgende Auswahl von Schmetterlingsarten berücksichtigt solche, die aus Naturschutzgründen oder als Futter en masse gezüchtet werden, für Forschungszwecke eine Rolle spielen und so weiter.

Schrifttum: Es sei verwiesen auf die zum Teil sehr umfangreichen Werke von FORSTER-WOHLFAHRT (900), BRAND (901), LAMPERT (902), ECKSTEIN (903), SPULER (904), SEITZ (782) HANNEMANN (1046), HERING (843), HOFMANN (922), WYNTER-BLYTH (923), welche Tausende von Futterpflanzen der einzelnen Arten enthalten. Die Artbestimmung liefert wenigstens bei monophagen Arten gleichzeitig Kenntnisse der Futterpflanzen.


Mitteleuropäische größere Schmetterlinge

Tagfalter


Spanner und Schwärmer


Spinner, Eulen und andere größere Schmetterlinge


Kleinschmetterlinge

Bei dieser systematisch völlig uneinheitlichen Gruppe, die nur aus praktischen Gründen für sich behandelt wird, nimmt der ausgebildete Schmetterling in sehr vielen Fällen keine Nahrung zu sich. Die Raupen sind, soweit überhaupt Blattfresser, oft Minierer im Blattinneren, so daß die betroffene Futterpflanze eingetopft zur Verfügung stehen muß und Baumlaub nicht ausgewechselt werden kann. Viele Arten entwickeln sich in Früchten, Vorräten wie Getreide, Backobst oder Flocken, in Sämereien oder alten Häuten, faulen, feuchten Brettern, im Freien in Vogelnestern, Mulm, faulem Holz und so weiter. Bei derartigen Mulm- oder Vorratsbewohnern ist stets für ein Mindestmaß an Feuchtigkeit zu sorgen, Trockenheit verlangsamt die Entwicklung (396).

Vielfach zeigt auch bei den Kleinschmetterlingen der deutsche Name oder der lateinische Artname die Futterquelle an (Apfel- und Pflaumenwickler, Kornmotte, Kakaomotte, Kohlschabe, Lauchmotte, Bucculatrix artemisiae, Gracilaria azaleella und betulicola, Pionea verbascalis und so weiter).

Allein in Deutschland über 1900 Arten Kleinschmetterlinge, deren Bestimmung allein oft die Kenntnis der jeweiligen Futterpflanzen (903) ermöglicht.


Einige außereuropäische und tropische Schmetterlinge von besonderer Bedeutung

An stehenden und hängenden Zweigen fressen angeklammert und regulär kletternd:


Köcherfliegen (Trichoptera)

Die ausgebildeten Insekten erhalten stets Wasser. Mit leichtem Zusatz von Zucker (418), besonders Traubenzucker kann sie länger am Leben halten. (418). Vitamin (Redoxon) spurenweise (etwa 1:10 000) wirkt unterstützend. Die Larven leben fast bei allen Arten im Wasser und verzehren kleinste, verwesende Pflanzenteilchen (437). Man bietet im Laboratorium auch kleine Stücke durchtränkter, fauler und algenbewachsener Bretter. Man kann das Wasser mit Naturschlamm und winzigen Spuren von Taubendung oder Vogelmischfutter und mit Infusorienaufschwemmung aus Heuabkochungen anreichern.



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