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Die Haltung von Insekten wird in erster Linie von Instituten zu Forschungszwecken vorgenommen, viele Arten werden aber auch von Tierhaltern und Liebhabern als Futtermittel gehalten und gezüchtet. Außerdem nimmt die Haltung von Insekten zu Anschauungszwecken und die Züchtung gewisser großer Insektenarten durch den Liebhaber neuerdings wieder zu. Angesichts der besonderen Ansprüche der meisten Arten ist die Haltung im Freien (Gazebeutel, Freiterrarium und dergleichen) der Stubenhaltung vorzuziehen, zumal die regelmäßige Durchfeuchtung (Morgentau) und andere Einzelheiten des Mikroklimas ebenso schwer ersetzbar sind wie die physikalischen Einwirkungen der Freiluft. (Strahlung, Windzug, Temperaturwechsel).
Schrifttum:
Der ausgebildete Schmetterling erhält, soweit er sich überhaupt zu einer Haltung in der Gefangenschaft eignet, zweckmäßig blühende, duftende Pflanzen oder auch Zucker- und Obstsaft, in Wasser verdünnten Bienenhonig, Fenchelhonig, Sirup in flachem Schälchen oder auf einem kleinen, vollgesogenen Schwamm. Zucker mit Abwechslung als Rohr-, Rüben-, Malz- Traubenzucker. Apfelsaft oder Apfelsinensaft, Mandarinen, Weintrauben oder geriebene Äpfel mit Puderzucker, mit einigen Tropfen Wasser befeuchtet. Große Schwärmer bekommen große, duftende Blüten: Phlox, Winde, Tabakpflanze, Geißblatt, Pfeifenstrauch.
Schillerfalter (Apatura und andere) und Bläulinge (Lycaenidae) saugen auch an verdünnter Buttersäure und etwas Ammoniak mit Wasser, Kochsalz und Eiweiß als Ersatz für schweißfeuchte Haut oder an angefeuchtetem Pferde- oder Büffeldung. Auch einige Tropfen Urin in Wasser mit einigen Kristallen Zucker werden gern genommen. Auch Wasser mit einer Spur verquirltem Rinderdung, zerriebenem hartem Eigelb, Traubenzucker, Somatose oder Lezithin (Biomalz) und Vitamin C wird vielfach gierig aufgenommen.
Zahlreiche Arten, besonders Frostspanner, Sackträger, Motten nehmen als entwickelter Schmetterling überhaupt keine Nahrung auf und haben verkümmerte Mundteile oder rückgebildeten Darm. Man bietet ihnen aber zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit Wasser in Schälchen, mit Drahtgeflecht zugedeckt. Die Raupe bekommt, soweit sie Pflanzenfresser ist, ihr Futter möglichst in frischem Zustande. Zweige sind oft zu ersetzen. Manche Arten vertragen das Einstellen der Futterzweige in Wasser nicht. Man topft kleinere, schnell welkende Pflanzen am besten ein, Zweige kann man durch Einsetzen zwischen angefeuchtetes Moos oder feuchten Sand etwas frischhalten. Bei sehr empfindlichen Arten Fütterung in Gazebeutel am lebenden Baum oder Strauch. Ist die Futterpflanze nicht bekannt, so kann eine Auswahl von verschiedenen Gräsern und Wiesenpflanzen, Weißdorn, Salat, Pappel, Weide und Laub verschiedener Obstbäume versucht werden.
Die Raupe des Wolfsmilchschwärmers (Deilephila euphorbiae) frißt auch Brot, das sie vor der natürlichen Futterpflanze mitunter sogar bevorzugt. Diese Beköstigung ist aber nur Notbehelf und auf die Dauer unzuträglich.
Die Raupe des Brombeerspinners (Macrothylacia rubi) kann mit Brot und Apfelschalen (392) gehalten werden, daher Züchtung zum Beispiel für Schauzwecke auch im Winter möglich. Auch Eiche, Rose, Heidekraut und Moos können verfüttert werden.
Zu Schauzwecken und gleichzeitig auch als Futter für anspruchsvolle Vögel kann die Raupe der Herzeule (Mamestra brassicae) mit Kohl, Salat, Zuckerrübenblatt auch im Winter gehalten werden, noch bequemer ist die Fütterung der Klee-Eule (Mamestra trifolii): Die auch im Winter stets leicht zu beschaffenden Futtermittel Spinat, Salat, Petersilie, aber auch Tomaten, Spargel, Sellerie, Raps, Klee, Melde können geboten werden. Die schön gelb gebänderten Raupen sind Anschauungs- und gutes Futtermittel.
Die Raupe des Maulspinners (Bombyx mori) kann statt Maulbeerlaub auch Schwarzwurzeln bekommen. Doch ist dies nur ein Notbehelf, um diese nicht mehr als Seidelieferanten, aber als Tierfutter wertvollen Raupen auch dann zu ziehen, wenn Maulbeerbäume nicht zur Verfügung stehen.
Kohlweißlingsraupen sind wegen ihrer Behaarung als Futter wenig brauchbar (764).
Holzbohrende Raupen erhalten das entsprechende Holz in möglichst großen Stücken, gute Lüftung zur Hinderung von Schimmelbildung ist ebenso nötig, wie eine gewisse Feuchtigkeit (Umwickeln des unteren Holzabschnitts mit nassem Tuch, Bebrausen und so weiter), wobei auch jedes Zuviel schaden kann.
Bei vielen Schmetterlingsarten ergibt sich die Art der Futterpflanzen bereits aus dem deutschen Namen oder aus dem wissenschaftlichen Artnamen (zum Beispiel Osterluzeifalter, Kohlweißling, Rapsweißling, Resedafalter, Distelfalter, Malvenfalter, Liguster-Linden-, Winden-Oleanderschwärmer, Ulmenspinner, Pappelglucke, Meldeneule, Pflaumenwickler, Eichenwickler, Maiszünsler, Limenitis populi, Pieris napae, Gonepteryx rhamni, Zygaena trifolii, Catocala fraxini und so weiter. Solche Arten sind in unserer Übersicht somit unberücksichtigt gelassen.
Daß der Name nicht immer treffend ist, zeigt der Fall des "Senfweißlings" (Leptidia sinapis), der n i c h t an der Senfpflanze, sondern an Platterbsen und Hornklee frißt. Die folgende Auswahl von Schmetterlingsarten berücksichtigt solche, die aus Naturschutzgründen oder als Futter en masse gezüchtet werden, für Forschungszwecke eine Rolle spielen und so weiter.
Schrifttum: Es sei verwiesen auf die zum Teil sehr umfangreichen Werke von FORSTER-WOHLFAHRT (900), BRAND (901), LAMPERT (902), ECKSTEIN (903), SPULER (904), SEITZ (782) HANNEMANN (1046), HERING (843), HOFMANN (922), WYNTER-BLYTH (923), welche Tausende von Futterpflanzen der einzelnen Arten enthalten. Die Artbestimmung liefert wenigstens bei monophagen Arten gleichzeitig Kenntnisse der Futterpflanzen.
Segelfalter (Iphiclides podalirius): Schlehe, Kirsche, Traubenkirsche, Weindorn, Pfirsich, Mandelbaum.
Schwalbenschwänze (Papilio machaon): Möhre, Fenchel, Petersilie.
Apollo (Parnassius apollo): Fetthenne, weniger gern Hauswurz.
Schwarzer Apollo (P. mnemosyne): Lerchensporn.
Baumweißling (Aporia crataegi): Weißdorn, Obstbäume.
Aurorafalter (Anthocaris cardamines): Wiesenschaumkraut, Kresse, verschiedene andere Cruciferen.
Admiral (Vanessa atalanta): Brennesseln.
Kleiner Fuchs (Aglais urticae): Brennesseln, Hopfen.
Großer Fuchs (Nymphalis polychloros): Obstbäume.
Trauermantel (Nymphalis antiopa): Weide, Birke.
Pfauenauge (Inachis io): Brennesseln, Hopfen.
Landkarte (Araschnia levana): Brennesseln.
Schillerfalter (Apatura): Weide, Pappel.
Eisvogel (Limenitis): Geißblatt, Zitterpappel.
Heufalter (Coenonympha), Mauerfalter (Pararge), Samtfalter (Erebia), Waldportiers (Hipparchios), Damenbrett (Melanargia): Verschiedene Grasarten und niedere Wiesenpflanzen.
Kaisermantel (Argynnis paphia): Veilchen, Himbeere.
Feuer- und Dukatenfalter (Heodes, Lycaena): Ampferarten.
Bläulinge (Plebejus und andere): Wiesenpflanzen, niedere Papilionaceen, zum Teil noch nicht genügend erforschte Symbiosen mit Ameisen.
Scheckenfalter (Melitaea): Viele Arten an Wegerich und anderen Wiesenpflanzen.
Harlekin (Abraxas): Stachelbeere, Weiden, Kreuzdorn, Obstbäume.
Mohrenspanner (Odezia atrata): Kälberkropf.
Frostspanner (Hybernia, Cheimatobia): Obstbäume, Rosen. Licht mit Trichter und Fangsack zum Anlocken der Männchen (495).
Grüner Birkenspanner (Geometra papilionaria): Birke, Buche, Erle, Hasel.
Nachtschwalbenschwanz (Ourapteryx sambucaria): Holunder, Weiden, Geißblatt, Schlehen, Efeu, Rosen.
Birkenspanner (Amphidasis betularia): Birke, Pappel, Linde, Platane, Ginster, Beifuß, Heidelbeere.
Totenkopf (Acherontia atropos): Stechapfel, Kartoffelkraut, Bocksdorn, Pfeifenstrauch.
Weinschwärmer (Choerocampa): Weidenröschen, Labkraut.
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata): Weide, Pappel, Obstbäume.
Nachtpfauenauge (Eudia): Obstbäume, Schlehe, Esche, Rose, Himbeere.
Rote Ordensbänder (Catocala): Pappel, Weide, eine Art an Eichen.
Ringelspinner (Malacosoma neustria): Obstbäume.
Saateule (Agrotis segetum): Wurzeln von Getreide, Rüben, Karotten, Möhren, Kartoffeln, Kohl, Salat.
Kupferglucke (Gastropacha quercifolia): Schlehe, Weißdorn, Apfel, Pappel, Weide, Rose.
Grasspinner (Cosmotriche potatoria): Gräser, Knaulgras, Riedgras, auch Glanzgras (395). Stets Wasser.
Nonne (Lymantria monacha): Fichte, aber auch Obstbäume, Buche, Eiche. Laub führt zu schnellerem Wachstum (394), aber weniger zuträglich. Größere Resistenz bei Umsetzung auf Fichte zwischen 2. und 3. Häutung.
Prozessionsspinner (Thaumatopoia): Je eine Art an Eiche, Fichte, Kiefer.
Großer Gabelschwanz (Cerura vinula): Weide, Pappel.
Goldafter (Porthesia), Sackträger (Orgyia): Rosen, Obstbäume.
Erdeulen (Agrotis), Graseulen (Hadena): Wiesenpflanzen, Wegerich, Gräser, Heidekraut.
Brauner Bär (Arctia caja): Löwenzahn, Brennessel, Wiesenpflanzen.
Augsburger Bär (Pericallia matronula): Hasel, Wegerich, Geißblatt, Heidelbeere.
Schwarzer Bär (Arctia villica): Wegerich, Miere, Erdheere, aber auch Rosenkohl, Weißkraut (1057), womit Winterhaltung ermöglicht wird.
Widderchen oder Blutströpfchen (Zygaenidae): Wiesenpflanzen. Wegerich, Klee, Löwenzahn, Wicken, Manche Arten an Laubbäumen.
Glasflügler (Sesiidae): In morschem Holz von Erle, Birke, einige an Wiesenpflanzen, manche Arten in Obstbäumen, die großen Arten in Zitterpappel.
Hummelschwärmer (Hemaris): Skabiose, Labkraut, Schneebeere, Geißblatt.
Bei dieser systematisch völlig uneinheitlichen Gruppe, die nur aus praktischen Gründen für sich behandelt wird, nimmt der ausgebildete Schmetterling in sehr vielen Fällen keine Nahrung zu sich. Die Raupen sind, soweit überhaupt Blattfresser, oft Minierer im Blattinneren, so daß die betroffene Futterpflanze eingetopft zur Verfügung stehen muß und Baumlaub nicht ausgewechselt werden kann. Viele Arten entwickeln sich in Früchten, Vorräten wie Getreide, Backobst oder Flocken, in Sämereien oder alten Häuten, faulen, feuchten Brettern, im Freien in Vogelnestern, Mulm, faulem Holz und so weiter. Bei derartigen Mulm- oder Vorratsbewohnern ist stets für ein Mindestmaß an Feuchtigkeit zu sorgen, Trockenheit verlangsamt die Entwicklung (396).
Vielfach zeigt auch bei den Kleinschmetterlingen der deutsche Name oder der lateinische Artname die Futterquelle an (Apfel- und Pflaumenwickler, Kornmotte, Kakaomotte, Kohlschabe, Lauchmotte, Bucculatrix artemisiae, Gracilaria azaleella und betulicola, Pionea verbascalis und so weiter).
Mulmfresser Dörrobst, Hülsenfrüchte. Nestermotte (Tinea fuscipunctella): Alte Häute, Graupen, Flocken, Mais, eventuell mit Prise Vogelweichfuttergemisch versetzt. Borkhausenia pseudopretella: An Heu, Dörrgemüse, Gebäck.
Heumotte (Ephestia elutella). Kleidermotte (Tinea biselliella): Alter Stoff, Futter- und Pelzreste, abgezogene Kleinsäugetierfelle mit den Fettresten. Mumien von kleinen Vogelarten. Stoffe mit Schweiß, Haferflocken, etwas Kochsalz, Feuchtigkeit, Hornspäne, Gries.
Mehlmotte (Ephestia kühniella): Getreide, Flocken, Mehl, Trockenfrüchte, trockene Pilzabfälle, weichschaliges Getreide (also Weizen und Roggen), auch Quetschkörner, Gries, zerraspelte feine Nudeln. Einmachgläser zur Hälfte füllen, mit Lappen verschließen. Einige Wassertropfen.
Wachsmotte (Galleria mellonella) und Kleine Wachsmotte (Achroia grisella): Wachswabenabfälle aus Imkerei mit halbvertrockneten Honigspuren und Verunreinigungen. Reines Wachs ungenügend. Man kann etwas Vogel-Mischfutter, eine Prise Puderzucker und Kartoffelmehl überstäuben, Leder, Wolle. Zu Staub zerriebenes Eigelb und in etwas Wasser aufgenommenes Blut oder Fleischpulver. Weite Gläser, bis 2/3 vollfüllen. In Abständen etwas lüften und einige Tropfen Wasser zerstäuben, ca 8º C warmhalten. Mittels schneller Einfrostung und Dauerkälte können die Maden auch konserviert werden. Zucht vor Schlupfwespen schützen! (822). Tierisches Eiweiß, nur nebenher Reis, Flocken, Zucker (1059).
G.Gantschnigg@raptor.ruhr.de : Wachsmotten und insbesondere deren Larven sind ein gutes und weit verbreitetes Lebendfutter. Die meisten Tiere fressen sie recht gern, manche bevorzugen die Larven, andere jagen mit Vorliebe den Motten hinterher. Viele Tiere bekommt man mit den Maden erst ans Fressen, manchen schmecken sie sogut, daß sie nichts anderes mehr anrühren wollen!
Wachsmotten(maden) sind bei vielen Händlern zu erwerben, allerdings zu einem recht schmerzhaften Preis, der bis an die 10,--DM heranreichen kann. Dabei weiß man beim Kauf noch nicht einmal, wie ergiebig der Ansatz sein wird.
Zwei Tips zum Einkauf:
1. Einen ergiebigen Ansatz erkenne ich sicher daran, daß das Brutgefäß eine hohe Eigentemperatur aufweist. Wachsmaden erzeugen viel Eigenwärme.
2. Nach dem Einkauf den Ansatz möglichst in ein ausbruchsicheres Gefäß umfüllen. Nicht, daß die Maden besonders flink sind ;), aber sie finden auch kleinste Schlupflöcher und gehen stiften. Irgendwo in der Wohnung (unter dem Teppich, in Wäschefalten, usw.) verpuppen sie sich dann, was nicht jedermanns Geschmack ist...
Es gibt verschiedene Arten von Wachsmotten, beschaffen sollte man sich aber nur die Große Wachsmotte Galleria mellonella, da die Tiere eine ausreichende Größe erreichen. Bei unserem Zuchtansatz Maden bis 4cm Länge und Motten mit beträchtlicher Spannweite ;)).
Z U C H T
Als Behälter eignen sich große Gläser mit Schraubverschluß (öfter mal Gurken essen ;), deren Deckel mit einer feinen Metallgaze versehen wird. Fliegendraht ist zu grob, etwa die Weite von Benzinfiltern sollte man nehmen.
Absolut ungeeignet ist Holz oder Kunststoff; das Holz wird von den Maden durchgefressen, der Kunststoff zwar nicht, dafür löst er sich auf, wenn die Maden ihre Puppengespinste daran aufbauen. Offenbar enthält der Spinnfaden vor der Verhärtung eine kunststofflösende Komponente. Man hat dann Löcher im Gefäß, durch die die Maden entkommen...
Als Futter eignen sich bebrütete Bienenwaben, die nicht zuviel Honigreste enthalten sollten, da das Futter dann bald gärt und die Maden angesäuselt sind ;).
Bienenwaben sind nicht immer zu beschaffen, dann sollte man auf Ersatzfutter ausweichen, das die Maden auch fressen. Rezepte gibt es einige, wir setzen mit Erfolg folgende Mischung ein:
50 g Honig
50 g Glycerin
5 g Korvimin ZVT
20 g Kleie
20 g Magermilchpulver
20 g Vollmehl
40 g Hartweizengries
Honig und Glycerin werden getrennt vermischt und zu den anderen, ebenfalls vorher vermischten Zutaten gegeben und verrührt. Man erhält ein krümeliges Substrat, in dem man hauptsächlich den Honig und die Kleie durchschmeckt ;), und das für 5-10 Gläser für etliche Tage ausreicht.
Alternativ für Korvimin ZVT empfehlen manche Züchter 10g Trockenhefe, aber dann ist eine Gärung des Substrates nicht auszuschließen, und die Maden sind schon wieder betrunken ;).
Der teuerste Bestandteil ist das Glycerin (Apotheke), trotzdem kommt man mit der o.a. Mischung nur auf ca. 9,--DM pro Kilogramm Ersatzfutter. Fachhändler biten ihre Substrate für mindestens das Doppelte an!
In die vorbereiteten Zuchtgefäße gibt man dann Wachsmotten oder eben Puppen, die Motten legen ihre Eier ins Substrat ab. Je nach Temperatur kann es dann einige Wochen dauern, bis die ersten Maden sichtbar sind. Bei 30 °C oder unseren Hochsommertemperaturen geht es dann schneller, und man ist bald von Hunderten von Maden umgeben...
Eine weitere Rezeptur:
Für alle, die auch gern Wachsmotten selber züchten möchten
Zuchtsubstrat:
200 g reines Bienenwachs (Apotheke) mit 800 g Glyzerin schmelzen, dann 900 g flüssigen Honig zugeben. Das ganze mit 1300 g Vollkornmehl (ohne Konservierungsstoffe, aus dem Reformhaus) per Hand mit einem sehr stabilen Kochlöffel vermischen, oder eben mit der Hand kneten. Küchenmaschinen schaffen es meistens nicht! Nach dem Abkühlen noch 400 g Hefeflocken darunterkneten. Das ganze zur einer Rolle formen und in 3 bis 5 cm dicke Scheiben schneiden und einfrieren. Eine oder zwei Scheiben werden sofort verwendet.
Jetzt legen wir eine Scheibe in ein recht großes Glas (1 L). In den Deckel wird ein ca. 6 cm großes Loch geschnitten oder gestanzt und mit Bronzegaze enger Maschenweite, die mit Silikonkleber am Deckel befestigt wird, verschlossen. Vorher natürlich die Motten einsetzen. So 5 bis 7 Stück. Die Eier werden gern in V-förmig gefaltete Papierstreifen abgelegt.
Ich selber lasse diese Papierstreifen drin. Die Motten bleiben da auch bis 10 Tage drin. Danach werden sie verfüttert. Man kann auch die Papierstreifen in andere vorbereitete Gläser überführen und täglich neue Papierstreifen in dieses Zuchtglas legen. Auf dieser Art kann man mehrere Gläser ansetzen. Ich selber kann aber nie die Eier entdecken und lasse das ganze einfach wie es ist.
Wachsmotten sind wärmeliebend und die Zucht läuft nur bei 28 bis 30 °C.
Nach einigen Tagen schlüpfen sehr bewegliche Larven aus denen innerhalb von 6 Wochen fette Raupen werden. Die Raupen werden gern von Geckos, Fröschen, kleineren Echsen und auch von Fischen sehr gern gefressen.
Man kann natürlich auch warten, bis sich die Raupen verpuppen und die Motten schlüpfen. Das bringt Leben ins Terrarium! Die Tiere werden unheimlich aktiv und das tut den sicher auch ganz gut.
Eine weitere Rezeptur:
Für alle, die auch gern Wachsmotten selber züchten möchten
Für die Futtermischung ich nehm schon seit Jahren:
70 g Honig
50 g Glyzerin
20 g Bierhefe
20 g Weizenkeime
20 g Magermilchpulver
10 g Vitamin- + Mineralienpräparat
150 g Weizenkleie
50 g Haferflocken
Und das, was man nicht gleich verbraucht, kann man in einer Frischhaltebox auch mal 3-5 Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Eichenwickler (Tortrix viridana): Eiche, auch Erle, Birke, Hainbirke, Buche, Hasel, auch Nadelhölzer.
Oenophilaarten: An Geschabsel von Algen und Pilzrasen von Kellerwinden und feuchten muffigen Korkresten
Mehlzünsler (Tyralis farinalis): Muffige Kork- und Pilzreste, Kleie, Grütze, Getreide, Mehl, Heu.
Fettzünsler (Aglossa pinguinalis): Feuchtes Holz und Streu, alte Fett- und Käsereste, eventuell mit Weichfutterzusatz.
Lithocolletis nigrescentella: Gras- und Futterkräuter, Wicken, Klee, Luzerne, auch halbtrocken.
Zapfen-, Trieb- und Knospenwickler: Im lebenden Pflanzengewebe am Baum selbst (eventuell Gazebeutel).
Depressaria-arten: Kerbel, Kümmel, Fenchel
Evergestis extimalis: Rettich, Radieschen.
Phlyctaenodes sticticalis: Kartoffeln, Zuckerrüben.
Gespinstmotten (Hyponomeuta und Anarsia): Obstbäume.
Nausinoe geometralis: Jasminum sambac, flexile und grandiflorum (10).
Teichrosenzünsler (Nymphula): An Teichrosen, aber auch unter Laichkraut und anderen Wasserpflanzen.
Allein in Deutschland über 1900 Arten Kleinschmetterlinge, deren Bestimmung allein oft die Kenntnis der jeweiligen Futterpflanzen (903) ermöglicht.
Maulbeerspinner (Bombyx mori): Weißfrüchtiger Maulbeerbaum (400). Als Ersatz ist Schwarzwurzel versucht worden (401). Johannisbeere (397) ist nur als notdürftiger Ersatz zu werten und soll die (unaktuell gewordene) Seidenqualität beeinträchtigen (398, 399). Das Laub wird frisch, aber trocken und nicht einmal betaut geboten, für Jungraupen nur zarte Jungblätter. Verwendung der Raupen als Futter zur Zeit der letzten Häutung. Die Raupen leben nur an liegenden Laubmassen und halten sich nicht mehr im Gezweig fest.
An stehenden und hängenden Zweigen fressen angeklammert und regulär kletternd:
Kleopatrafalter (Rhodocera cleopatra): Alpenfaulbaum.
Indische Blattschmetterlinge (Kallima): Strobilanthes.
Grünspinner (Graellsia isabellae): Seekiefer.
Ailanthusspinner (Philosamia cynthia): Götterbaum, Weide, Rizinus, auch Holunder, Pflaume, Walnuß.
Prometheusspinner (Callosamia promethea): Weide, Kirsche.
Eichenspinner (Antheraca pernyi:) Eiche. A. yama-masu: Besonders Stieleiche, dann Trauben- und Zerreiche.
Mond-Seidenspinner (Actias selene): Walnuß.
Die ausgebildeten Insekten erhalten stets Wasser. Mit leichtem Zusatz von Zucker (418), besonders Traubenzucker kann sie länger am Leben halten. (418). Vitamin (Redoxon) spurenweise (etwa 1:10 000) wirkt unterstützend. Die Larven leben fast bei allen Arten im Wasser und verzehren kleinste, verwesende Pflanzenteilchen (437). Man bietet im Laboratorium auch kleine Stücke durchtränkter, fauler und algenbewachsener Bretter. Man kann das Wasser mit Naturschlamm und winzigen Spuren von Taubendung oder Vogelmischfutter und mit Infusorienaufschwemmung aus Heuabkochungen anreichern.
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