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KREBSTIERE (Crustacea) und SPINNENTIERE (Arachnoidea)


Krebstiere (Crustacea)

[MAYLAND 1979]: Crustacea / Decapoda: regelmäßige Wachstumshäutung erfordert eine kalkreiche Nahrung, das Tier verweigert vor der Häutung das Futter und zieht sich zurück. Bei nitratreichem Wasser und Jodmangel kann es zu Schwierigkeiten kommen.


Garnelen:


Flohkrebse und Wasserasseln (Gammarus, Asellus): Salat, Laub, faulende Pflanzenteilchen, Schilfmark, Entengrütze, gehackte Regenwürmer oder Mahlfleisch in kleiner Menge. Als Köder belaubte Zweige ins Wasser, diese dann schnell herausziehen und Vögeln in den Käfig auswedeln.


Mauerasseln (Oniscus und andere): Laub, Mulm, Humus, Pilzreste. Auch kleingewiegtes Salatmark und Spuren von Schabefleisch zur Anreicherung des Substrates.

JJ (80): Köderung von Mauer- und Kellerasseln mit ausgehöhlten Kartoffel-, Möhren- und Kürbisstücken. Zur Zucht Erdgruben mit lockerem, mäßig feuchtem Substrat (losgelöste Borken, morsches Holz, alte Bretter, Steine, verrottendes Laub) mit einem Brett oder alten Fußabstreifer abdecken. Futter: Verrottetes Laub, Gemüse, geschabte Möhren, Kartoffeln u.a. Auch in einem Plastikaquarium, das so zugedeckt ist, daß Belüftung und Luftfeuchtigkeit (fingerdicke Lage lockerer Erde) gewährleistet sind, gelingt die Aufbewahrung und sogar Zucht mit Bio-Hundeflocken (Matzinger) und Trockenfischfutter.


Rankenfüßler (Cirripedia): Kleinste Meeresorganismen und Detritus, daher auf die Dauer Haltung nur in natürlichem Seewasser möglich. Vorübergehender Ersatz durch Infusorienkultur mittels Tropfpipette oder geschabte Älchen.


Salinenkrebs (Artemia salina): Unfiltriertes und nicht durchlüftetes Teichwasser mit einer Prise Seesalz, etwas Tang und Miesmuschelfleisch durchfaulen lassen bis zur Klarheit. Diese Grundlösung verdünnen und hier die Zucht ansetzen. Auch die erwachsenen Krebschen gedeihen in dieser eventuell noch mit Algen durchsetzten Mischung (385), die mit gemahlener Entengrütze, Salatmark und Spuren von Mahlfleisch angereichert werden kann.


Kiemenfuß (Apus): Kleine Artgenossen, lebende Branchipus, kleine Wasserflöhe, Fischbrut, gehackte Algenmassen. Zur Haltung des in der Ernährung ziemlich vielseitigen Tieres ist Befriedigung der verwickelten physikalischen Ansprüche an das Medium wichtiger als die Frage der Beköstigung.


Wasserflöhe (Daphnia, Cyclops und anderes mehr): Haltung in entsprechenden Behältern, Teichen, Fässern oder dergleichen, aber stets sowohl etwas Sonne wie auch Schatten zweckmäßig. Natürliches Teichwasser mit etwas Bodenschlamm faulendem Laub, etwas weichem, faulendem Holz. In das Wasser kann auch Heuaufguß mit entstandener Infusoriendecke gegeben werden, etwas aufgequirlter Kuhdung und eine Prise phosphorsaurer Kalk. Hinzu eine kleine Menge aufgelöstes Mahlfleisch, Froschabfall oder dergleichen. Zur Entnahme von Tieren Vermeidung unnötigen Herumfischens, was die Zucht stören würde. Zugießen von verdünntem, kohlensäurehaltigem Wasser (Sprudel oder dergleichen): Die Tiere steigen dann aufwärts dem Lichte zu und können leicht abgeschöpft werden. Bei entsprechender Temperatur genügt künstliche Beleuchtung in entsprechendem Kellerraum. Zusatz einiger Wasserschnecken samt ihrem Futter (Algen, Salat), deren Kot die Zucht begünstigt. Zur Weiterzucht müssen Daphnieneier im Winter durchfrieren, daher Wasser ablassen. Wasserstand stets auch in Fässern niedrig halten, damit genügend Sauerstoffgehalt. Trockenhefeflocken unterstützen den Zuchterfolg.

Zur Reinkultur werden die Ansätze einzelner Arten in getrennte Behälter ausgesetzt.

G.Gantschnigg@raptor.ruhr.de : Lediglich ein Futtertier ließ sich in großen Mengen züchten. Bei meinem Umzug vor ein paar Jahren sind mir meine Ansätze aber im wahrsten Sinne des Wortes gekippt. Da ich damals auch keine Zeit hatte, habe ich mich nicht um die Beschaffung eines neuen Ansatzes bemüht. Heute suche ich händeringend und bekomme sie nirgends mehr. :-(

Es handelt sich um den Japanischen Wasserfloh, Moina macrocopa. Vor Jahren wurden die mal in diversen Aquarienzeitschriften als die Sensation gepriesen. Verschiedene Bekannte, die von mir Ansätze erhalten hatten, hatten allerdings weniger Erfolg, dabei ist die Zucht wirklich einfach. Ich benutzte dazu zwei Schüsseln, die bei einen Wasserstand von 10 cm etwa 5l Inhalt hatten. Der Ansatz wurde mit etwa hundert Flöhen angeimpft, und mit einigen Tropfen aufgeschwemmter Hefe zweimal täglich gefüttert. Die Hefelösung erhielt ich durch Aufschwemmen eines Würfels frischer Bäckerhefe in etwa 100 ml Wasser. Das ganze ist im Kühlschrank gut zwei Wochen haltbar. Innerhalb von wenigen Tagen vermehren sich die Flöhe so stark, daß aus der Schale gefüttert werden kann. Die Schalen sollten warm und hell stehen. Sich bildende Algen schaden nicht, im Gegenteil. Wenn man noch einige Schnecken in die Schale setzt, die abgestorbene Krebschen und überschüssige Hefe auffressen, kann eigentlich nichts mehr passieren. Die Schale wird etwa 2-4 Wochen Futter liefern. Danach ist ein Neuansatz nach Reinigen der Schale nötig. Ich habe immer mit zwei Schalen gearbeitet, die ich abwechselnd alle 4 Wochen neu ansetzte. Damit konnte ich damals mindestens 10 Zuchtbecken mit Kleinlabyrinthern und Killifischen, sowie drei Gesellschaftsbecken, unter Zufütterung von Tubifex und, je nach Jahreszeit, Mückenlarven, weitgehend versorgen!

Parallelhaltung mit Tubifex

Besonders gut floriert die Zucht, wenn Du in das Becken mit den Wasserflöhen das Glas mit den Tubifex stellst, dann kannst Du auch auf den tropfenden Wasserhahn verzichten. Die Wasserflöhe halten die Tubifex am leben und die Tubifex ernähren die Wasserflöhe. Wenn gerade keine Tubifex im Becken sind, kannst Du mit Kondensmilch oder Hefe füttern, aber immer nur kleinste Mengen!

Noch ein paar weitere Tips

Im Kühlschrank sterben sie nicht, wenn er nicht auf "zu kalt" eingestellt ist... Wenn im Gemüsefach allerdings Eiszapfen wachsen, überleben dies die Wasserflöhe nicht... Zur Aufbewahrung solltest Du die Flöhe besser in einen Eimer mit !abgestandenem! Wasser geben, evtl. etwas grobperlig (keinen Ausströmer) durchlüften.

Ich halte und züchte die Flöhe in einem ausrangierten 90 l Becken. Kaum Aufwand (etwas Trockenhefe und ab und zu Dreck-Algen-Wasser aus einem Tümpel, plus Wasser von Wasserwechseln) und für meine wenigen Fische (Lebendgebärende aus Ecuador) z.Zt. die einzige Futterquelle. Abgesehen von den anderen Kleinstlebewesen, die sich eingestellt haben (ich habe das Mikroskop noch nicht bemüht, evtl. sind die Massen an anderen Viechern Muschelkrebse...).


Parasitisch lebende Krebstiere wie zum Beispiel Karpfenlaus (Argluus): Soweit Ektoparasiten, zeitweise an ihren natürlichen Substraten, zum Beispiel Fischschleim, zu halten. Sie bedürfen aber auf die Dauer ihres Wirtes.

Krebstiere, die praktisch Entoparasiten sind, wie die Caprelliden, Cyamiden, Entonisciden und andere mehr, bedürfen ihres natürlichen Wirtes, sie können daher nicht im eigentlichen Sinne gefüttert werden.



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Ende Krebse, weiter mit den Spinnentieren