rept2.htm
mit eingearbeitet: Kapitel Wasser- und Landschildkröten
von F.J. Obst in: Cogger & Zweifel (1992), Reptilien und Amphibien
-[CZ92]-
und Informationen der Schildkröten-Interessengemeinschaften
Schweiz und Bremen&Umzu (korrekte Ernährung Landschildkröten)
Zwergwaran ( Varanus acanthurus): Mauereidechsen, kleine Grasfrösche als Hauptnahrung. Schaben, Regenwürmer, Mehlwürmer, weniger gern Fleisch (671).
Taubwarane (Lanthanotus): Fisch, Fleisch, Schollen! (1183).
Teju (Tupinambis): Tierische Nahrung: Kleintiere, Fleisch, Blut, auch Eier. Süßes Obst und Bananen kann angeboten werden. Ferner Maikäfer, Grillen, Frösche.
Krokodilschwanzechse (Dracaena guayanensis): Besonders Gehäuseschnecken (Ampullarien), auch Mehl- und Regenwürmer (640), in zweiter Linie Heimchen, Frösche, Fische.
Blindschleiche (Anguis fragilis): Nackte Raupen, Mehlwürmer, Regenwürmer entsprechender Größe. Auch bewegtes Fleisch und frisch gehäutete kleine Heu- schrecken. Aufzucht mit Enchyträen, Taufliegen, kleinen frisch gehäuteten Mehlwürmern, Maden.
Flossenfuß (Pygopus): Kleine Eidechsen. Andere Kleintiere versuchsweise anbieten.
Aprasia pulchella: Nur Mehlwürmer (456), doch kann dies auf individueller Beobachtung beruhen.
Gilatier (Heladerma suspectum): Roheier, Schabefleisch, dann kleine Mäuse, Frösche, Schaben. Etwa 5 Hühnereier wöchentlich für große Exemplare, auch Taubeneier, weniger gut Enteneier.
Arten aus Subtropen und tropischen Höhenlagen wünschen einen Tag-Nacht-Unterschied von 10°C und sind noch am robustesten im Hinblick auf Wärme und Luftfeuchtigkeit.
[ZIMN88]: Stummelschwanz-Chamäleons (Brookesia) haben keinen einrollbaren Greifschwanz.
Großen Arten auch Eidechsen entsprechender Größe und kleinste Mäuse (537).
[ZIMN88]: Wasser zum Ablecken auf den Ästen versprühen.
[ZIMN88]: Chamäleons fressen beachtliche Mengen an Insekten, Spinnen, Nacktschnecken, größere Arten auch nestjunge Mäuse, kleine Eidechsen, nestjunge Vögel. Kalk-Vitamin-Präparate zusetzen, trotzdem abwechslungsreich füttern.
[ZIMN88]: Dreihorn-Chamäleon (Chamaeleo jacksonii) im feuchten geheizten Terrarium (hier weiter)
Systematisch heute: Ordnung Testudines, Schildkröten. Unterordnungen Cryptodira (Halsberger) und Pleurodira (Halswender)
Cryptodira / Familie Landschildkröten, Testudinidae:
besonders bei der artgerechten Ernährung der Landschildkröten "hat sich einiges getan", die Informationen des Originaltextes sind absolut veraltet. Ein Artikel von Dietmar Schulz (unter dem ersten der beiden links zu finden) sei an dieser Stelle vorerst stellvertretend für alle neueren Ergebnisse eingeschoben, da er sehr schön die Konsequenzen der "konventionellen" und immer noch weit verbreiteten Fehlfütterung erklärt. Die überholten Passagen des K.-Textes sind in grauer Schrift gehalten, werden aber vorerst aus "historischen" Gründen weiter in der Seite belassen.
Weitere und sehr umfangreiche Informationen
gibt es unter den Links:
http://pages.vossnet.de/fschleff/
Schildkröten-Interessen-Gemeinschaft
Bremen & Umzu
http://www.sigs.ch/welcome.htm
SIGS SCHILDKRÖTEN - INTERESSENGEMEINSCHAFT
SCHWEIZ
[Dietmar Schulz, Quelle: http://pages.vossnet.de/fschleff/]:
Einige Hinweise zur Ernährung von Landschildkröten der Gattung Testudo
[...] "Von Natur aus sind alle europäischen
Landschildkröten Vegetarier, die bei Gelegenheit auch tierische Kost
in Form von Wirbellosen und Aas zu sich nehmen. Gemäß dem natürlichen
Lebensraum der Tiere spielen Wildkräuter bei der Ernährung die
weitaus größte Rolle. Nur gelegentlich können die Tiere
an abgefallene Früchte wie etwa Brombeeren gelangen. [...]
Da sich die Vegetationszeit der meisten Kräuter
des Mittelmeerraumes auf die Frühjahrsmonate beschränkt, findet
auch nur in dieser Zeit eine maximale Versorgung mit Nahrung statt. In
den Sommermonaten müssen die Tiere hingegen mit vertrockneten Pflanzenresten
vorlieb nehmen oder eine Sommerruhe halten. [...]
Keinesfalls dürfen derart unnatürliche
Futtermittel verabreicht werden wie in Milch eingeweichte Brötchen,
Nudeln, gekochter Reis, gekochte Eier oder gar Fleisch- oder Wurstprodukte.
Wenngleich solche Futtersorten meist gierig
gefressen werden, verursachen sie doch Langzeitschäden wie Gicht
und Organverfettung, die auf die Dauer zum Tode führen.
Auch fleischliche Kost darf nur gelegentlich
angeboten werden. Vor allem adulte Tiere dürfen nur ausnahmsweise
tierische Nahrung erhalten. Die in der Literatur (Mayer, 1992) empfohlene
Aufzucht von Jungtieren mit eingeweichten proteinreichen Pellets ist abzulehnen.
Zwar verläuft das Wachstum sehr rasch und weitgehend ohne Höckerbildung,
doch werden die Nieren auf Dauer stark geschädigt. Durch die eingeschränkte
Nierenfunktion kommt es zu einem ständig erhöhten Harnsäurespiegel
im Blut, was zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken und
in den Eingeweiden führt, also zur Gicht. Außerdem ist der Gehalt
an tierischem Fett zu hoch, was unnatürliche Fettansammlungen und
Organverfettung zur Folge hat. Der Tod tritt dann häufig durch Leber-
oder auch durch Herzverfettung ein.
Ebenfalls sparsam sollten süße
Früchte verabreicht werden. Sie enthalten hohe Zuckerkonzentrationen
und können bei häufiger Aufnahme zu Leberschäden führen.
[...]
Alle gekauften Blattgemüse sind als
Abwechslung im Speiseplan möglich, doch muß vor allem mit Spinat
sehr vorsichtig umgegangen werden, da er einen hohen Phosphorgehalt aufweist.
Außerdem dürfen keinerlei Insektizidrückstände vorhanden
sein [...]
Das Hauptfutter (muss) aus [...] (Wildkräutern)
bestehen, wobei zahlreiche einheimische Arten geeignet sind: Löwenzahn,
Wegerich, Vogelmiere, Huflattich, Pestwurz, Wegmalve, Brombeere (Blätter),
Brennessel, Sauerampfer, Stumpfer Ampfer, Giersch, Gänsediestel, usw..
Außerdem wird auch das Laub von Gehölzen wie Haselnuß,
Birke und Hainbuche gefressen.
In der Literatur (Pursall, 1995) wird behauptet,
daß giftig wirkende Pflanzen verschmäht werden.
Ich konnte hingegen beobachten, daß
durch den Verzehr von Storchenschnabel bei Testudo marginata
Bewegungsstörungen und mehrminütiges
Maulsperren hervorgerufen wurde. Diese Symptome verschwanden wieder, als
Storchenschnabel aus dem Futterangebot gestrichen wurde.
Die meisten Wildkräuter sind reich an
Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen sowie relativ proteinarm.
Trotzdem sind zusätzliche Vitamin- und vor allem Kalziumgaben unumgänglich.
Als Kalziumlieferant ist zerstoßene Sepiaschale gut geeignet. Es
ist auch möglich, den Bodengrund mit Kalksteinmehl anzureichern, da
Landschildkröten auch in der Natur kalziumreichen Bodengrund aufnehmen
(Pursall, 1995). Vor der Verabreichung von Eierschalen an Jungtiere sei
hier gewarnt, da es dadurch bereits zu tödlichen Darmperforationen
kam. Damit das Kalzium auch in die Knochen
eingelagert werden kann, ist die Vitamin
D3- Synthese notwendig, die nur bei ultraviolettem Licht stattfindet. Werden
die Tiere im Zimmerterrarium gehalten, ist deshalb die Gabe von Vitamin
D3-haltigen Präparaten notwendig. Dabei ist unbedingt auf ein ausreichendes
Kalziumangebot zu achten, da es sonst zu Knochenerweichungen (Rachitis)
kommt, die schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen.
Schließlich möchte ich noch auf
einige Punkte bei der Jungtieraufzucht hinweisen. Häufig werden die
Tiere auf völlig trochenem Bodengrund mit einer kleinen Wasserschale
gehalten. In der Natur bewohnen sie jedoch die obere Bodenschicht und führen
dort ein verborgenes Dasein. In diesem Kleinlebensraum herrscht ganztägig
eine hohe Luftfeuchtigkeit, die weit über der Luftfeuchte oberhalb
des Bodens liegt. Dadurch vermeiden die Tiere einen hohen Wasserverlust.
Bei einem Flüssigkeitsdefizit kommt es zur Erhöhung der harnsäurepflichtigen
Substanzen im Blut, da die Tiere ein häufiges urinieren vermeiden,
um Flüssigkeit zu sparen."
[...]
Weitere Angaben zu Landschildkröten [G. Weyl, ebenfalls SIG Bremen & Umzu]: proteinarme, rohfaserhaltige, also ballaststoffreiche Ernährung mit einem hohen Mineralstoff- und Vitamingehalt sowie Kalziumkarbonat. "Futter aus krautigen Wildpflanzen und Kräutern wie z. B.: Löwenzahn, roter und weißer Klee, Spitz- und Breitwegerich, Winden, Vogelmiere, Huflattich, Pestwurz, Wegmalve, Brennessel, Giersch, Gänseblümchen, Petersilie, grüner Senf, Hirtentäschel, Luzerne (natürlich keine Giftpflanzen). Dabei ist zu beachten, daß der Calcium- und Rohfasergehalt in der Vegetation mit fortschreitendem Alter zu- und der Proteingehalt abnimmt, also ausgewachsene Pflanzen in der Regel wertvoller sind als zarte Jungpflanzen. Ballaststoffreiche, harte oder faserige Nahrung verhindert außerdem durch die regelmäßige Abnutzung der Hornleisten die sogenannte Schnabelbildung, erspart den Tieren damit verbundene Beschwerden bei der Futteraufnahme und den Gang zum Tierarzt. Übermäßige und falsche Fütterung und Bewegungsmangel kann zu einer massiven Verfettung der Tiere und damit zu einem Leberschaden und Problemen während des Winterschlafes führen. Wird jedoch viel kohlenhydratarmes rohfaserreiches Futter verabreicht, kann sich eine gut und warm gehaltene Schildkröte kaum überfressen, da sie nicht mehr fressen kann, als der Magen faßt!"
Meist überwiegt tierische oder pflanzliche Ernährung, doch ist es zweckmäßig, zur Ergänzung auch Pflanzenfressern etwas Fleisch zu geben und umgekehrt. Nur die Seeschildkröten sind, wie es in der Natur der Sache liegt, so gut wie aus- schließlich Fisch- und Fleischfresser, denen man allenfalls etwas Salat als Zusatz bieten kann. Pflanzenfressende Arten bekommen zur Zucht feingemahlene Grünteile, fleischfressende Kleintiere, Fleisch, Krebs- und Muschelfleisch (440). Besonders bei Wasserschildkröten ist auf Kalk und Vitamine zu achten: Calcipot, Protovita, Protylin, ein phosphorhaltiges Eiweiß (663). Bei Verfütterung von Salat ist auf absolute Sauberkeit in chemischer Hinsicht zu achten, da derselbe im großstädtischen Handel imprägniert sein kann. DDT - Behandlung tödlich! (668).
Testudines, Cryptodira: Testudinidae
Die Nahrung der Griechischen
Landschildkröte kann als Muster für fast alle Landschildkröten
gelten. Auch Haferflocken in Milch und Milchprodukte wie Sahne, Weichkäse,
Quark können neben Tomaten, Fleisch und Mehlwürmern geboten werden.
Die hier gegebene Fütterungsanleitung
ist absolut zu verwerfen.
siehe: Einige Hinweise
zur Ernährung von Landschildkröten der Gattung Testudo.
Die Chile-Schildkröte
(Testudo chilensis) liebt Haferflocken in Milch mit Vitakalk und Fisch
(565).
siehe: Einige Hinweise
zur Ernährung von Landschildkröten der Gattung Testudo
Vegetarisch leben unter anderem Pelusios niger: Salat, Grünzeug, Kinosternon scorpioides: Besonders auch Gelbrüben, cruentatum: Besonders Salat und Grünzeug siehe unten, ebenso Pseudemys floridana mobilensis (356).
[CZ92] Landschildkröten Gattung Testudo: überwiegend Vegetarier, fressen die krautige Vegetation, verschmähen aber auch Insekten, Würmer, Mollusken nicht, gehen auch an Aas und Huftierkot
[CZ92] Gopherschildkröten (Gattung Gopherus), Testudinidae: in Wüsten und halbtrockenen Gebieten, fressen Pflanzen
[CZ92] Braune Landschildkröte Manouria emys, Testudinidae: aquatische Pflanzen und Tiere
[Urania Tierreich, 1991] Steppenschildkröte oder Vierzehenschildkröte Agrionemis horsfieldi: in Freiheit fast alle Frühjarspflanzen, die in der Wüste vorkommen, bei Gelegenheit Käfer und auch Vogelexkremente, anstehender Mergel und Tierknochen zur Deckung des Kalkbedarfs. Hält einen ausgedehnten Sommerschlaf, der teilweise übergangslos in den Winterschlaf übergehen kann, so daß die gesamte "Wachzeit" u.U. nur 3 bis 4 Monate beträgt.
[Urania Tierreich, 1991] Indische Erdschildkröte Melanochelys trijuga, Emydidae: in einem beträchtlichen Maße vegetarische Nahrung
Geoemyda punctularia und pulcherrima: Vorzugsweise Birnen und weiche, mürbe Äpfel.
Pelomedusa subrufa: Besonders Bananen, Apfel, Birnen, Weißkraut (357).
[CZ92] Pelusios-Arten, Pleurodira, Pelomedusidae: im Schlamm von stehenden oder fliessenden Gewässern gefundene Mollusken, Würmer, Insekten. Ebenso Starrbrust-Pelomeduse Pelomedusa subrufa
Lebende Kleintiere im Alter aber zunehmend Wasserpflanzen nehmen Batagur baska, Hardella thuri, Morenia ocellata und petersi sowie Notochelys platynota.
[CZ92] Altwelt-Sumpfschildkröten Bataguridae, Cryptodira: die meisten aquatischen Gattungen wie Callagur, Batagur, Hieremys als Jungtiere omnivor, als ältere streng vegetarisch. Ausnahmen: Malayenschildkröte, Malayemys subtrijuga, die vorwiegend Mollusken frißt. Die amphibisch lebende Gattung Mauremys ist Allesfresser, terrestrische Gattungen wie Rhinoclemmys, Pyxidea, Geoemyda zwar ebenfalls Allefresser, aber vorwiegend vegetarisch. Fressen heruntergefallene Früchte, sollen angeblich Pilze meiden.
[CZ92] Großkopfschildkröte Platysternon megacephalum, Platysternidae, Cryptodira: jagt nachts in kühlen, schnellfließenden Bächen Schnecken, Krebse und Fische. Klettert extrem gut (z.B. an Gardinen hoch bis unter die Zimmerdecke)
[CZ92] Klappschildkröten Gattung Kinosternon, Kinosternidae, Cryptodira: Mollusken, die am Boden von Seen und Bächen gesucht werden. Ebenso Moschusschildkröten Gattung Sternotherus und andere Kinosternidae. [Urania Tierreich 1991]: Sternotherus mit gutem Geruchssinn ausgestattete Allesfresser, "die tote Fische, Krebse, Würmer und Mollusken vor Fäulnis und Verwesung bewahren"
Weichschildkröten (Amyda und Verwandte): Rohfleisch mit Calcipot oder Sanostol. Süßwasserfische, rote Mückenlarven, keine Enchyträen (663).
Dachschildkröte (Kachuga tecta): Salat und Wasserpflanzen, kleine Krebstiere. Der Bauchpanzer bleibt rosig durch animalische Zukost (576). Zur Zucht Daphnien, kleine Schnecken, nach 10 Tagen Salat, Regenwürmer, junge Guppies (589).
Strahlen-Kielschildkröte (Geoclemys hamiltonii): Fische, Magerfleisch, aber kaum Salat (1182).
Schlangenhalsschildkröte (Chelodina, Hydromedusa und Verwandte): Schnecken, Fleisch, Aas, Frösche (652). Würmer. Alle Schlangenhalsschildkröten nehmen abwechslungsreiche tierische Nahrung und brauchen Kalk- und Vitamingaben.
Plattkopfschildkröte (Platemys): Fleisch, Fische, Tubifex, Regenwürmer, Mückenlarven, je nach Größe (582).
[CZ92] Fransenschildkröte, Chelus fimbriatus, Pleurodira, Chelidae: Fischfresser [Urania Tierreich 1991]: bevorzugt Dämmerlicht
[Urania Tierreich 1991] Familie Chelidae: fangen allgemein Fische durch den Sog, der beim blitzartigen Öffnen des Kiefers entsteht. Fisch und Wasser gelangen in den Magen, das Wasser wird wieder ausgespieen. Die meisten Arten sind dämmerungs- und nachtaktiv, verlieren in Gefangenschaft ihre Lichtscheu spät oder gar nicht. Anders Gattung Chelodina: diese ausgesprochene Tagtiere.
[Urania Tierreich 1991] Emydura (3 Arten), Chelidae: scheinen neben animalischer Kost auch Wasserpflanzen zu fressen
Langhalsschmuckschildkröten (Deirochelys): Wasser- und Nacktschnecken, Regenwürmer, nur ersatzweise Mehlwürmer. Manchmal auch Kellerasseln (517).
Sumpfschildkröten (Emys und andere): Tierische Kost. Je nach Größe Froschlaich, Regen- und Mehlwürmer, Weißwürmer, kleine Fische und Kaulquappen, Frösche, Froschfleisch, hin- und herbewegte Fleischstücke. Fische, von größeren zuerst Kopf und Eingeweide, dann erst das den Tieren schmackhaftere Fleisch, auch Teichmuschelfleisch (352). Im Winter Hackfleisch mit Vigantol und Kalk (353), Rogen, Ameisenpuppen (351). Jungtiere zuerst Enchyträen, dann zu größeren Objekten fortschreitend.
[CZ92] Sumpfschildkröte Emys orbicularis, Emydidae, Cryptodira: hauptsächlich Fleisch: Fische, Frösche, Würmer, Mollusken, auch Nagetiere und kleine Vögel
[Homepage von unbekannt]: Rotwangenschildkröte (Pseudemys
scripta elegans), Kinnfleckenschildkröte (Pseudemys ornata callirostris),
Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) und Maurische
Sumpfschildkröte (Clemmys caspica leprosa):
Der Wasserstand darf 10cm nicht überschreiten. Die Wassertemperatur
soll 28 bis 30 Grad betragen, was man mit einem Aquarium Regelheizer erreicht.
Ein Landteil oder eine schwimmende Insel aus Zierkork müssen es den
Tieren jederzeit erlauben, das Wasser zu verlassen. Über diesem trockenen
Platz muß mindestens acht Stunden täglich die "Sonne" scheinen,
und zwar 30 Grad warm. Also echtes Sonnenlicht am Fensterbrett oder eine
60-Watt Glühlampe. Zusätzlich mindestens zweimal wöchentlich
für fünf bis zehn Minuten einen UV-Strahler einschalten. Öfter
ist besser, länger auf einmal ist jedoch schädlich. Die ultraviolette
Bestrahlung kann nur entfallen wenn die Tiere mehrere Stunden pro Woche
Sonnenlicht ohne Fensterscheibe dazwischen erhalten. Oder wenn die Sonne
durch Plexiglas scheint.
Auf Ausbruchsicherheit achten.
Als Futter bekommen die ganz jungen Wasserschildkröten zunächst
nur Lebendes: Wasserflöhe, Tubifex und Mückenlarven aus der Zoohandlung
und dazu all die winzigen Lebewesen, die man mit einem feinen Kescher aus
Teichen und Tümpeln fängt. Vielleicht auch noch Mini-Regenwürmer
und winzige Fischchen, wie sie manchmal bei Aquarianern anfallen. Dazu
gibt es regelmäßig gestoßenen Garnelenschrot, der in der
Futtermittelhandlung für Hühner verkauft wird. Er enthält
genügend Kalk, um selbst weiche Panzer wieder zu härten und das
weitere gesunde Panzerwachstum zu garantieren.
Einmal in der Woche haben junge Wasserschildkröten ihren "Fleischfreien
Tag". Ein bißchen Hunger schadet nicht, denn nur dann gewöhnen
sie sich daran, Salat zu fressen. Wasserpflanzen wären ihnen natürlich
lieber. Aber die sind eben leider meist zu teuer. Und ein zartes Salatblättchen,
das im Wasser schwimmt erfüllt den gleichen Zweck: Vitamine zuführen.
Spätestens im nächsten Winter wird die Beschaffung von
Lebendfutter nahezu unmöglich. Man muß die Tiere also an andere
Nahrungsmittel gewöhnen, am besten schon, bevor der Notfall wirklich
eintritt. Zur Auswahl stehen: kleingehackte, rohe Fischchen (tiefgekühlt
zu kaufen), mit Haut und Gräten, aber ohne Kopf und Flossen. Nach
diesem excellenten Futter aber muß jedesmal das Wasser gewechselt
werden, weil es sonst wie in einem Fischereihafen stinkt.
Oder Krümelfutter aus der Zoohandlung, das zwar vollwertig
ist, aber nicht bei allen Tieren "ankommt" und außerdem das Wasser
viel schneller verschmutzt als frisches Futter. Oder feingeschabtes rohes
Herzfleisch, frisch vom Schlachter und dann portioniert eingefroren. Das
Fleisch von warmblütigen Tieren ist jedoch auf die Dauer kein vollwertiges
Futter. Daher vermische ich jede Portion vor dem Einfrieren mit ein paar
Tropfen Schildkrötenhilfe, die einigermaßen gut ins Fleisch
einzieht. Dazu wieder Garnelenschrot. Ebenso frisches Fischfilet zubereitet
und angereichert. Hin und wieder kann man den kleinen Schildkröten
auch junge Mehlwürmer reichen. Die frisch gehäuteten weißen
sind eben die besten. Diese Zugabe erweist sich als besonders günstig,
falls man den Tieren mal ein Medikament verabreichen muß. Denn das
läßt sich mittels Spritze ausgezeichnet im Mehlwurm verstecken,
ohne daß die mißtrauischen Tiere auch nur das geringste davon
merken.
Wie gut man seine kleinen Wasserschildkröten pflegt, kann
man sehr leicht nachprüfen. Im ersten Lebensjahr müßte
sich die Länge des Bauchpanzers verdoppeln, besser noch verdreifachen.
Entsprechend steigt das Gewicht etwa auf das zehnfache. Wohlgemerkt, das
gilt nur für das erste Jahr. Je älter sie werden, desto langsamer
wachsen die Tiere, bis sie ab viertem oder fünftem Jahr nur noch zwei
Zentimeter Panzerlänge zulegen.
Diesen "wachsenden Erfolg" wird man aber nur erreichen, wenn sich
Fütterung und Wasserbehälter stets den wachsenden Ansprüchen
der Schildkröten anpassen. Langsam muß der Wasserstand steigen.
Er soll immer etwas höher liegen, als der Bauchpanzer breit ist. Denn
falls eine Wasserschildkröte mal auf den Rücken fällt, kann
sie sich nur dann von selbst umdrehen - und wieder Luft schöpfen -
wenn ihre Beine dabei nicht in die Luft geraten. Und größer
muß das Becken werden, damit die Tiere mehr schwimmen können
und müssen. Bewegung kräftigt die Muskulatur und Herz. Gleichzeitig
soll die Wassertemperatur sinken, auf etwa 23 Grad, damit die Tiere nicht
verweichlichen. Schließlich gibt man auch immer mehr gröberes
Futter, an dem gerupft und gerissen werden kann. Rohes Herzfleisch und
rohe Fischchen werden also nicht mehr gar so fein geschnitten, Garnelenschrot
nicht mehr zerstoßen. Tieren ab 15cm Panzerlänge kann man auch
eine ganz aufgetaute Regenbogenforelle geben, die fein säuberlich
abgenagt wird. Außerdem können die Tiere nun von Sepiaschalen
abbeißen, die im Wasser schwimmen. Salatblätter gibt es wie
bisher ab und zu am "fleischfreien Tag". [...]
Ab und zu, besonders im Sommer, lebende Regenwürmer und Jungfische
als "Beute"-Anreiz.
Einrichtung des Beckens: lieber zugunsten von Platz als Schönheit.
Für welche Einrichtung man sich auch entscheidet, sie darf
niemals zur Falle werden. Wasserschildkröten verkriechen sich nämlich
unter Wasser gerne in Winkeln und Ritzen. Wenn sie dabei ein wenig zu heftig
vorgehen, weil sie erschreckt wurden, verkeilen sie sich und kommen nicht
mehr los. [...] Außerdem darauf achten, daß nichts ins Rutschen
geraten kann.
Sobald Wasserschildkröten über 10cm lang geworden sind,
können sie von Anfang Juni bis Ende August ein Freilandbecken bevölkern.
Denn nun sind sie widerstandsfähiger gegen Temperaturschwankungen
geworden und brauchen - wenigstens zeitweise - wirklich sehr viel Platz
zum Schwimmen. In einem Becken unter 50 Liter Wasser würde sich selbst
ein einzelnes Tier eingepfercht fühlen. Und für drei oder vier
Schildkröten sind 100 bis 200 Liter Wasser durchaus keine Platzverschwendung.
Sauberkeit im Schildkrötenteich ist genauso wichtig wie beim
Zimmeraquarium. Zwar ist nichts gegen Algenwuchs und "echten" Schlamm einzuwenden.
Aber die Zersetzungsprodukte von Kot und Futterresten schaden vor allem
den Augen der Tiere. Also erst einmal vorbeugen: Nie mehr Futter geben,
als die Tiere sofort auffressen. Den Bodengrund so einrichten, daß
das Futter sich nicht unerreichbar "verkrümeln" kann, zum Beispiel
zwischen dicken Steinen. Und das Becken lieber zu groß als zu klein
wählen. Je günstiger das Verhältnis von Wasser zum Tierbestand
liegt, desto weniger muß man putzen.
Winterschlaf: Da bei Wasserschildkröten meines Wissens noch
keine schädliche Wirkung von Dauerwachheit festgestellt wurde, gehe
ich lieber kein Risiko ein. Das heißt, ich mute kleinen Tieren den
zugegeben sehr praktischen Winterschlaf überhaupt nicht zu. Und den
Pseudemys-Arten auch nicht, wenn sie groß sind. Nur die ausgewachsenen
Exemplare von Emys orbicularis und Clemmys daspica verschlafen bei mir
den Winter. Im Keller, nicht draußen. Dieser Mittelweg ist praktisch
und sicher zugleich.
Die Voraussetzungen sind ähnlich wie bei Landschildkröten:
Wer Winterschlaf halten soll, muß fett und gesund sein. Damit sich
der Darm vorschriftsmäßig entleert, hungern die Tiere eine Woche
in warmem Wasser. Dann läßt man das Wasser so weit abkühlen,
bis sich die Schildkröten nur noch wenig bewegen. Nun werden sie in
einen Plastik-Waschkorb gepackt, zwischen feuchtem Torf-Sand-Gemisch unten
und feuchtem Moos darüber. Plastik-Waschkörbe sind deshalb so
geeignet, weil sie aus wasserfestem Material bestehen, der Boden die Feuchtigkeit
auffängt und durch die seitlichen Gitter genügend Luft eindringt.
Allerdings trocknet wegen dieser Belüftung das Füllmaterial
auch leicht aus - und mit ihm die Schildkröten. Man muß also
wenigstens einmal in der Woche mit einem Blumensprüher nachfeuchten,
von oben und von den Seiten. Etwas Fingerspitzengefühl gehört
schon dazu. Denn naß darf die Füllung nicht werden, nur gerade
feucht.
Der beste Platz für winterschlafende Schildkröten ist
ein kühler Keller, der frostfrei bleibt, aber doch nie wärmer
als 10 Grad wird. Dort kann man die Tiere etwa fünf Monate lassen.
Falls jedoch Bewegung in die Moosdecke kommt, gar eines der Tiere sich
an die Oberfläche gewühlt hat, ist die Ruhepause sofort abzubrechen.
Wasserschildkröten scheinen nämlich nie so fest zu schlafen wie
Landschildkröten.
Spätestens im Frühjahr werden die Wasserschildkröten
wieder geweckt. Damit sie schnell zu kräften kommen, setzt man sie
zunächst in ein sehr flaches Wasserbecken - damit sie bequem atmen
können - bei Temperaturen von 25 Grad und füttert wenig aber
oft. Zerschnittene Regenwürmer sind nun die beste Nahrung. Sie ersetzen
schnell die verbrauchten Fettpolster.
Krankheiten und ihre Behandlung siehe Extraseite
Frisch geschlüpfte Jungtiere: Wasser von 30 Grad Wärme, leicht ersteigbare Insel und viel Licht, bei dem regelmäßige UV-Bestrahlung nicht fehlen darf. Nur das Futter ist Anfangs noch viel kleiner und zarter als bei den gekauften, meist schon etwas älteren Tieren. Frischgeschlüpfte Wasserschildkröten bekommen nämlich überwiegend Wasserflöhe und Bachflohkrebse. Diese durchscheinenden Wesen fängt man am besten selbst in (nicht von Abwässern verseuchten!) Tümpeln und Weihern mit einem Kescher. Durch ihr ständiges Auf- und Niederhüpfen regen sie den Appetit der Jungtiere mächtig an. Spätestens nach 10 Tagen müssen sie selbst fressen.
[Urania Tierreich, 1991] Indische Erdschildkröte Melanochelys trijuga, Emydidae: in einem beträchtlichen Maße vegetarische Nahrung, ebenso Dosenschildkröten Terrapene, die zusätzlich auch Beeren und Pilze fressen
[CZ92] Diamantschildkröte Malaclemmys terrapin, Emydidae, Cryptodira: breites Nahrungsspektrum u.a. aus Krebsen, Mollusken, Wasserpflanzen
Matamata (Chelus fimbriatus): Lebende Fische von 8 - 20 Zentimeter Länge (584). Nur ganz nebenher zur Abwechslung eventuell auch Mäuse, Regenwürmer. Jungtiere Kleinfische, zum Beispiel Guppies (358).
Riesen-Wasserschildkröte (Orlitia borneensis): Gemischnahrung von Süßwasserfischen und Vegetabilien, Grünkohl, Salat (630).
Höckerschildkröten (Graptemys): Fische, Garnelen, Mehlwürmer. Kein Salat, aber sehr gern Schnecken (605).
[CZ92] Falsche Landkartenschildkröte Graptemys pseudogeographica, Emydidae, Cryptodira: starker Größenunterschied in den Geschlechtern, erwachsene Weibchen strikt vegetarisch im tiefen Wasser, die kleineren Männchen (und auch Jungtiere) suchen im seichten Wasser nach tierischer Beute
Geierschildkröte (Macroclemys): Fische, Vögel, Kleinsäuger und vorgehaltenes, bewegtes Fleisch.
[CZ92] Schnappschildkröte Chelydra serpentina, Chelydridae, Cryptodira: vorwiegend Tiere wie Salamander, Fische, Frösche, kleinere Vögel und Säuger. [Urania Tierreich 1991]: auch Aas und Wasserpflanzen, an lebenden Tieren vor allem kranke, die in Lauerjagd erbeutet werden. Verteidigt sich bei Gefahr mit wütenden Bissen.
michaeldaubner@t-online.de: die Schnappschildkröte (Chelydra
serpentina serpentina) benötigt im Gehege einen Landteil zum nächtlichen
Wandern. Ist aggressiv und wesentlich reger als Geierschildkröte,
auf Ausbruchsicherheit achten! 50-cm-Maschendrahtzäune werden überklettert,
und auch Durchgraben ist nicht unmöglich. "Wenn Sie Kinder haben,
sollten Sie einen handelsüblichen Zaun von 100cm Höhe nehmen
und diesen unten in eine kleine Betonmauer eingießen, so ist ein
Anheben des Zauns unmöglich. Schärfen Sie Ihren Kindern auch
die Gefährlichkeit der Tiere ein, falls ein Tier mal an Land sein
sollte und die Kinder es 'streicheln' wollen ist es schnell zu einem Unglück
gekommen." Schnappschildkröten sind an Land sehr aggressiv und beißen
mit einer solchen Geschwindigkeit zu, daß ARCHIE CARR einmal sagte:
Sie beißen 'mit der Geschwindigkeit und der Kraft einer großen
Klapperschlange'. Oft schnellt der Kopf mit einer solchen Wucht hervor,
daß das ganze Tier abhebt und nach vorne geworfen wird. Dieses ausgesprochen
aggressive Verhalten ist aber fast nur an Land zu beobachten. Im Wasser
zieht sie sich lieber zurück, als auf einen Kampf einzugehen.
Überwinterung Anfang Oktober durch Einstellen der Fütterung
vorbereiten, Freilandüberwinterung ist wegen Frostgefahr zu vermeiden.
Besser einen Betonmischkübel aus dem Baumarkt, der zum Schutz gegen
Frost mit 2 Esslöffel Kochsalz/Liter Wasser versehen wird, im Keller
bei 5-7°C oder in einem Schuppen überwintern. Der Panzer sollte
nur so weit mit Wasser bedeckt sein, daß das Tier bequem den Hals
hochheben und atmen kann (ca. 4 cm).
Die Vorzugstemperatur liegt zwischen 20 und 23°C. Bei Wildfängen
aus dem Süden des Verbreitungsgebietes sollte man auf 23-25°C
erwärmen.
Die Schnappschildkröte ist im Gegensatz zur Geierschildkröte,
die ein Lauerjäger ist, ein sehr aktiver Jäger. Sie frißt
alles was sie überwältigen kann. Zum größten Teil
Fische, aber auch Wasservögel. Sie reißt nicht nur junge Enten
und Gänse unter Wasser, sondern sie beißt sich auch in ausgewachsenen
Tieren fest, die so durch Entkräftung langsam unter Wasser gezogen
werden und ertrinken. Auch Aas wird sehr gerne gefressen, durch den aussergewöhnlich
guten Geruchssinn kann sie im Wasser ganz genau die Nahrung orten und wandert
zielstrebig dort hin. Auch an Land versuchen Schnappschildkröten Frösche,
Nager und sogar Schlangen zu überwältigen und dann ins Wasser
zu ziehen und dort zu fressen.
Da Schnappschildkröten sehr gierige Allesfresser sind, bereitet
die richtige Ernährung keine Schwierigkeiten. Folgende Möglichkeiten
stehen zur Verfügung: Alle Salz- und Süßwasserfische, wobei
Salzwasserfische anscheinend bevorzugt werden. Man sollte kleinere Fische
komplett mit Gräten und Innereien verfüttern, da so der Kalk-
und Mineralbedarf, sowie der Vitaminhaushalt abgedeckt wird, da die Schildkröten
alles mitfressen. Im Sommer kann man bei vielen Fachgeschäften Futterfische
kaufen, dies sind meist Goldfische oder Elritzen. Aus verschiedenen Gründen
sollte man sie aber vorher abtöten, um unnötige Quälerei
der Fische zu vermeiden und damit die Schildkröten sich bei der Jagd
nicht gegenseitig verletzen oder durch erfolglose Jagd entkräftet
werden. Herzfleisch und Leber ist eine Delikatesse für Schnappschildkröten,
wobei Leber leider sehr schnell zerfällt und das Wasser verunreinigt.
Herzfleisch sollte nur vom Rind kommen und vorher entfettet werden. Hier
kann man gut die frischen Rinderherzen aus der Hundefutterabteilung nehmen,
das spart eine Menge Geld. Herzfleisch kann man in so große Stücke
schneiden, daß die Tiere diese mit einem Biß verschlingen können.
In diese Stücke schneidet man kleine Taschen und kann so Kalk- und
Vitaminpräparate verfüttern. Dazu gibt man diese mit der Futterpinzette
jedem Tier einzeln, am Besten als eines der ersten Futterbrocken einer
Fütterung, die dann in großer Gier verschlungen werden. Aber
auch Mäuse, Ratten, Sperlinge oder Küken, Regenwürmer, Käfer,
Nacktschnecken, Gehäuseschnecken mit eingedrücktem Gehäuse
und Wasserschnecken werden gern genommen. Manche verfüttern auch Hunde-
oder Katzentrockenfutter, das ich aber immer erst kurze Zeit wässerte,
bevor ich es ins Becken gab. Dies hat den großen Vorteil, daß
die Stücke ohne Beißen verschlungen wurden. Durch die Anreicherung
der Hundekuchen mit Mineralien und Kalk werden keine anderen Präparate
mehr benötigt.
Kleine Schlüpflinge und heranwachsende Tiere kann man je nach
Größe auch noch mit Mückenlarven, Fertigfutter, Guppies,
Heuschrecken und anderem Kleingetier füttern, was aber schnell zu
klein für die Snapper wird. Gefrorene Mäuse, Ratten und Küken
sind einige Stunden zuvor aufzutauen, damit auch die Innereien vollständig
zimmerwarm sind, die Schildkröten fressen sonst in ihrer Gier die
eiskalten Stücke und verkühlen sich den Magen, der dann die Verdauung
einstellt. Dadurch kann innere Vergiftung oder sogar Verpilzung entstehen.
Die Futtertiere sollte man dann als ganzes ins Becken werfen, damit die
Schildkröten auch mal was zerreissen müssen und sich beim Fressen
etwas anstrengen. Aus diesem Grund kann man auch mal einen größeren
Fisch als ganzes geben, es ist schon erstaunlich mit welcher Kraft die
Tiere die Futterstücke abreissen oder mit ihren Krallen zerfetzen,
um an verschlingbare Stücke zu kommen. Schlüpflinge sollte man
jeden Tag mehrmals mit kleinen Portionen füttern, junge Tiere jeden
Tag, ab 10cm Rückenpanzerlänge sollte man zwei Fastentage die
Woche einlegen und ältere Tiere ab etwa 15cm Carapax sollten nur noch
zweimal die Woche gefüttert werden. Schnappschildkröten sollten
wie alle Tiere sehr abwechslungsreich gefüttert werden. Da jedes Futter
eine anderer Stoffzusammensetzung hat ist somit eine ausgewogene Ernährung
gewährleistet und man kann ohne besonderen Grund auf die Zugabe von
Kalk- und Mineralpräparaten verzichten. Bei Freilandaufenthalt auch
auf Vitamine.
[CZ92] Geierschildkröte Macroclemys temmincki, Chelydridae, Cryptodira: alles, was sie überwältigen kann, auch große Muscheln und Schnecken. Lockt Fische mit einem wurmförmigen Zungenfortsatz an. Nimmt auch gerne andere Schildkröten und bei Unvorsichtigkeit den einen oder anderen Pflegerfinger
Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) und unechte Karettschildkröte (Caretta caretta): Fische, Fleischstücke, diese eventuell mit Seewasser angemacht, Garnelen.
[Urania Tierreich 1991] Karettschildkröte Eretmochelys imbricata: Algen, Seegras, Salpen, Medusen, Fische, Krabben, Schwämme
[Urania Tierreich 1991] Unechte Karettschildkröte Caretta caretta: Krabben, Muscheln und Schnecken, Fische, Schwämme, Quallen, nur gelegentlich Seegras
Suppenschildkröte (Chelonia mydas): Fleisch und Seefische, kleine Süßwasserfische höchstens zur Anregung. Auch etwas Salat kann zusätzlich angeboten werden. Bei Haltung in Süßwasser ist den Seeschildkröten grundsätzlich Seefischfleisch zu reichen, unter Ausschluß von Heringen.
[Urania Tierreich 1991] Suppenschildkröte Chelonia mydas: Seetiere, pflanzliche Kost, Grasen in den Seegraswiesen (Zostera und Thalassia), Tang, Grünalgen, Fische, Mollusken, Krabben
[Urania Tierreich 1991] Bastardschildkröte Lepidochelys (2 Arten): fast ausschließlich animalische Nahrung, die in der Flachsee gesucht wird
[CZ92] Lederschildkröte Dermochelys coriacea, Dermochelyidae, Cryptodira: in Freiheit Quallen, Mollusken, Echinodermen und Krebse [Urania Tierreich 1991] Algen, Fische, Kalmare, Quallen, Krabben, Schwämme
[CZ92] Weichschildkröten, Trionychidae: die meisten Arten ausschließlich carnivor, Mollusken, Krebse, aquatische Insekten, Würmer, Frösche, Fische, einige Arten zusätzlich Früchte und Wasserpflanzen
[CZ92] Neuguinea-Weichschildkröte Carettochelys insculpta, Carettochelyidae, Cryptodira: überwiegend vegetarisch, Früchte von Sumpfpflanzen und -bäumen, Pandanus, Feigen, aber auch Mollusken, Krebse, Würmer [Urania Tierreich 1991]: nimmt in Gefangenschaft pflanzliches und tierisches Futter, verschmäht aber Fische
[CZ92] Tabasco-Schildkröte Dermatemys mawi, Dermatemyidae, Cryptodira: hauptsächlich harte, holzige Wasserpflanzen, nimmt gelegentlich auch tierische Nahrung
Rana beccarii: Neben Regenwürmern auch Fische (545).
Seefrösche (Rana ridibunda) neben Insekten auch Fische, kleinste Küken oder Mäuse.
Ochsenfrosch (Rana catesbeiana): Animalischer Allesfresser. Würmer entsprechender Größe, Frösche, (Eidechsen), Vögel, Mäuse, auch Fleischstücken. Auch größere Insekten wie große Schaben und so weiter. Im Farmbetrieb zur Leder- und Fleischgewinnung, Fleisch, Mäuse, Küken.
Scheibenzüngler (Discoglossus): Weichnahrung. Mehlwürmer besonders gern wenn frisch gehäutet, auch Regenwürmer. Ersatzweise weiche Raupen und Maden anbieten.
Hornfrosch (Ceratophrys): Kleine Frösche, Mäuse, Würmer.
Kröten und Unken (Bufo, Alytes, Bombina und andere): Tierische Allesfresser. Insekten entsprechender Größe und Wirtschaftlichkeit, Spinnen, Tausendfüßler, Regenwürmer, Schnecken, auch bewegte oder auf Drehscheiben gelegte und mit Würmern untermischte Fleischstücke. Nacktraupen, Schnecken, Schaben, Stabheuschrecken und so weiter.
Geburtshelferkröte (Alytes): Tierische Nahrung wie vorige, zur Aufzucht für die Kaulquappen Algen, Wasserpest, Entengrütze, Salat.
Krallenfrosch (Xenopus): Würmer und Insekten, Schnecken (459), kleine Kaulquappen, Fische. Für die Kaulquappen Einzeller oder als Ersatz feinst pulverisiertes Eigelb. Jungtiere: Kleinste Insekten wie Mückenlarven, auf das Wasser geworfene Blattläuse, Enchyträen, Fliegenmaden, Fleisch und Eiweiß in Streifen geschnitten.
Australische Buntkröte (Pseudophryne bibonii): Kleine tierische Beute: Kleine Wachsmaden, Taufliegen (598).
Riesenfrosch (Rana goliath): Große Frösche, mittlere und kleine Vögel und Kleinsäugetiere.
Laubfrosch (Hyla arborea): Besonders Fliegen, viel weniger gern als Notersatz im Winter Mehlwürmer. Diese wegen der Darmparasiten bedenklich. Winterschlaf ist auf die Dauer nicht zu entbehren. Taufliegen, Wiesenplankton. Auch fliegende Motten, Wachsmotten, sogar Rübenweißlinge oder in der Größe fast ungeeignete, noch größere Nachtfalter (363). Aufzucht mit Algen, Enchyträen, Fleischkrümeln (509), besonders aber Zierfischfutter.
Korallenfinger (Hyla corulea): Wie Laubfrösche, aber entsprechend größere Beute. Grillen, starke Schmetterlinge, Heuschrecken, auch kleine Frösche, Regenwürmer, kleine Mäuse (553). Auch größere unbehaarte Raupen, weichschalige Käfer und starke Grillen (364).
Goldfröschchen (Mantella aurantiaca): Heimchen, aber keine Taufliegen. Zur Zucht Grünalgen, Garnelen, Haferflocken (661).
Schwammfrosch (Kaloula pulchra): Mehlwürmer, Regenwürmer etwas angetrocknet, Fliegen und Wachsmottenraupen.
Baumsteiger (Dendrobates aurantus): Kleinste Insekten, besonders Taufliegen und Wiesenplankton.
Baumfrösche (Hyperolius, Rhacophorus): Fliegen, Schmetterlinge, Heuschrecken. Mehlwürmer als Ersatz.
Japanischer Singfrosch (Rhacophorus buergeri): Grillen, Wachsmotten, Fliegen, keine Regenwürmer (574).
Tasmanischer Frosch (Limnodynastes tasmaniensis): Fliegende Insekten wie vorige. Zucht mit roten Mückenlarven, Enchyträen, gehackten Regenwürmern, kleinen Mehlwürmern (526).
Kurzkopf-Frosch (Brachycephalus ephippium): Kleininsekten, in erster Linie Blattläuse und Ameisen (555).
Beutelfrosch (Gastrotheca marsupiata): Kleininsekten, besonders Fliegen. Zur Aufzucht "Tabimin" und "Tabifloh". Salat wird abgelehnt (641).
rept2.htm