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WURMTIERE (Vermes) und WEICHTIERE (Mollusca)

Fortsetzung


Weichtiere (Mollusca)

Landschnecken


Wasserschnecken


Muscheln (Lamellibranchia)

[MAYLAND 1979]: Meeresmuscheln allesamt Filtrierer, die Plankton und Detritus ausfiltern.

[MAYLAND 1979]: Feilen- und Kammuscheln (Limidae: Lima, Pectenidae: Pecten) halten sich nur begrenzt. Natürliche Feinde: Kissen- und Plattenseesterne, einige Fische, einige Schneckenarten und Tintenfische. Lima muss individuell gefüttert werden, wobei der Futterbrei mit Hefe und Schwebealgen durchsetzt und sehr fein zermahlen sein soll. Störungen sind tödlich, und bei gewissenhafter Pflege halten sie über ein Jahr aus.

[MAYLAND 1979]: Riesen- oder Mördermuscheln (Tridacnidae: Tridacna): Alttiere zu groß für Aquarienhaltung, Jungtiere feinstes Futter und wegen der symbiotischen Algen einen möglichst hellen Standort. Futter wie Lima, zusätzlich tiefgefrorenes Plankton, was vor Verfütterung komplett aufgetaut sein muß. Herzmuscheln (Tridacnidae: Cardium) noch empfindlicher. Tragen meist schon beim Transport Schäden davon und müssen bei Anlegen strenger Maßstäbe als "für die Haltung ungeeignet" eingestuft werden.

[MAYLAND 1979]: Huf- oder Gienmuscheln (Chama): leben in freier Natur an Felswänden angewachsen. Fütterung wie vorige Arten.

Das Gros der Salz- wie auch Süßwassermuscheln, etwa Miesmuschel (Mytilus), Austern (Ostrea), Kammuscheln (Pecten), Teich- und Flußmuscheln (Anodonta, Unio), Flußperlmuscheln (Margarita) lebt von Detritus, der nur im frischen, natürlichen Biotop vorhanden ist. Detritus und Infusorien aus gezüchtetem Infusorienrasen können dem Wasser zugesetzt werden, auch Futterreste und Exkremente anderer Tiere reichern das Wasser entsprechend an. Eine Fütterung im eigentlichen Sinne entfällt.

Spezialfresser sind die Bohrmuscheln (Pholas) die entsprechendes, weiches Gestein mit Algenrasen und Detritus benötigen, und der Schiffsbohrwurm (Teredo), der in Seewasser eingewässertes Holz zerbohrt. Als ein gewisser Ersatz für das mitunter leicht verderbliche Muschelfleisch wird auch Biomin (634) für Seewasseraquarien empfohlen.


Tintenfische (Cephalopoda)

[MAYLAND 1979]: Kopffüßer (Cephalopoda): können dank ihres Gebisses beinahe alles fressen, was sich im gleichen Becken aufhält. Haben einen hohen Sauerstoffbedarf, was bei längeren Transporten problematisch werden kann. Benötigen einen höhlenartigen Unterschlupf, Fütterung mit frischen oder völlig aufgetauten Miesmuscheln, außerdem Krabben, Garnelen, Fisch, Muskelfleisch von Warmblütern. Herz muß in feine Streifen zerschnitten werden.

[MAYLAND 1979]: Kalmare und Sepia-Arten (Decabranchia): tragen innerlich eine stabile Sepiaschale (Schulp). Können bei der Eingewöhnung Schwierigkeiten machen, verfärben nicht nur bei Aufregung schnell das ganze Wasser mit ihrer "Tinte", sondern starten bei Panikauch mal per Rückstoß-Prinzip so durch, dass die an die Scheibe stoßen und der Schulp sich durch die Außenhaut bohrt, was schlecht heilt. Beispielarten: Sepia officinalis, Zwergsepia Sepia rondeleti
Tintenfische und Kraken (Octobranchia): besitzen keinen stabilisierenden Schulp. Manche Arten sind giftig und beißen dazu gerne: z.B. die Gattung Hapalochlaena (Blauringeloctopus, H. maculosa). Octopus-Arten lernen sehr schnell, ungesicherte Abdeckscheiben wegzuschieben und besitzen ein 3D-Sehvermögen. Octopus vulgaris ist der am häufigsten gepflegte.

Alle Tintenfische sind Räuber, die je nach Art und Größe Krebse, Krabben, Garnelen, Muschelfleisch, Fische oder Teile von solchen bekommen. Rohes Fleisch kann auch mit Krebssaft oder Fischen durchmengt werden.


ÜBRIGE WIRBELLOSE TIERE

Hohltiere (Coelenterata)

Kleinste, insbesondere Plankton fressende Arten können neben kleinsten Planktonorganismen ersatzweise feingeschabtes Seefisch- oder Schneckenfleisch erhalten, Bartmannsches Fischfutter oder Piscidin. Froschfleisch als Ersatz, aber nicht Kröten (917). Doch ist diese Nahrung aus Naturschutzgründen unerfreulich und mindestens für Seetiere unbiologisch. Seßhafte Tiere besonders sparsam füttern.

Marine Hohltiere: Je nach Größe gibt man kleine Krebschen, wenn möglich Meereskrebschen, kleinere oder größere Fische beziehungsweise Fischstücke. Festsitzende Arten beziehungsweise Entwicklungsstadien können mittels Stäbchen mit Fisch- und Schneckenfleisch gefüttert werden, soweit sie nicht nur Plankton annehmen. Auch an Seewasser gewöhnte junge oder erwachsene Guppies je nach Größe der Art. Regenwürmer manchmal unzuträglich, ebenso Kaulquappen. Marine Beute stets vorzuziehen.


Stachelhäuter (Echinodermata)

Die Stachelhäuter sind ausschließlich Meerestiere. Fütterung mit Süßwassertieren (kleine Fische, Schneckenfleisch) sollte nur als Notbehelf erfolgen. Seefische und Meeresmollusken (besonders Miesmuscheln) sind zweckmäßiger. Futtertiere sind eventuell an Seewasser zu gewöhnen, entsprechende Pflanzenstoffe in Seewasser einzuwässern.

[MAYLAND 1979]: Echinodermen sind an ihren Saugfüßen empfindlich, man sollte sie also weder von ihrer Unterlage losreißen noch mit ständig an ihnen zupfenden Fischen (wie die Chaetodontidae) vergesellschaften. Igel-, Koffer-, Kugel- und Papageifische knacken Seeigel, Drückerfische drehen sie auf den Rücken und beißen in die weiche Unterseite. Umsetzen von Seeigeln grundsätzlich nur mit einem Einmachglas o.ä. Gefäß, um Verletzungsgefahr zu vermeiden.



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Ende Stachelhäuter, weiter mit den Schwämmen