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Schwalben  Schnäpper  Seidenschwänze  Würger
Raben  Pirole  Stare  Finken  Sperlinge
Ammern  Stelzen  Lerchen  Baumläufer Kleiber


Hier habe ich auch viele Fütterungshinweise aus: [CA (75)] Carl Aschenborn (1975) Einheimische Stubenvögel Teil 1, und [CA(80)] (Teil 2) eingefügt. CA. tendiert stark zur Gabe von Mehlwürmern, die man allerdings auch durch ungefährlicheres Futter wie Heimchen etc. ersetzen kann. "Winterfest" bedeutet auch, daß die Vögel im Sommer nicht zu warm gehalten werden sollten.

Futter-Grundmischungen nach CA. hier, ebenso auch Aufzucht von Jungvögeln.

Einheimische Singvögel

Schwalben (Hirundinidae):

Eingewöhnung erhaltener (verletzter) Exemplare zunächst mit Stopfen: Ameisenpuppen, Hartei, Fliegen. Mehlwürmer nur stückweise, auch mit Honigwasser und aufgepudertem Eigelb (1030). Fleisch an sich unbiologisch (705). Geschabte Käfer. Etwas geraspeltes Chitin zur Förderung der Gewöllebildung beizugeben.

Uferschwalben (Riparia). Auch gern Eintagsfliegen, etwas Schabefleisch, Lebertran und Walderde als Päppelfutter. Auch Weißwürmer, aufgebrühte Schaben, Sepia. Empfohlen wurden auch pulverisierte Brennesselblätter (Silica D6) (988).
Auch geköpfte Mehlwürmer, Fliegen, Bremsen, Quark, Ameisenpappen, Milchhaut, Hartei, Mahlfleisch, Talgkrümchen und kleine Raupen (1064).

Silica D6 = Homöopathikum?


Fliegenschnäpper (Muscicapidae):


Seidenschwanz (Bombycilla):

Weichfutter und geraspeltes, getrocknetes Magerfleisch mit Apfel gemengt. Mehlwürmer höchstens zerschnitten, im Sommer mehr Insekten zum Mischfutter, im Winter Beeren, besonders Eberesche (982). Ein Grundfutter aus halbgetrocknetem Reis, Stampfkartoffeln und etwas Fleischmus kann die sehr reichliche Abgabe flüssiger Exkremente vermindern, daher auch Beeren (Ebereschen, Rosinen) angetrocknet reichen.


Würger (Lanius):

Eingewöhnung mit lebendem Kleinfutter, das notfalls durch entsprechende Mengen Mehlwürmer ersetzt werden kann. Später Umstellung auf Mahlfleisch mit Hartei, Ameisenpuppen, Maden obenauf. Ein Mischfutter von Quark mit Möhren, Magerfleisch und gestoßenem Hanf, Insektenschrot, auf die Dauer aber zum Wohlbefinden auch lebende Insekten erforderlich.

Raubwürger (Lanius excubitor): Bewältigt auch junge Mäuse, Jungvögel, Eidechsen und bekommt Fleischstücke entsprechender Größe mit Knochenkalk. Federn als Gewöllestoff, Sepia, Harteipulver und Ameisenpuppen. Alle Würger nehmen gern Sahnehaut, Drohnen und Hautflüglerlarven, Innereien (Milz, Leber, 1167), auch geschnittenen Blutkuchen. Jungvögel mehr weiche Insekten und ebensolche Larven, erwachsene auch Hartinsekten (Mistkäfer, sehr gern auch Larven des Rosenkäfers, 730).

Aufzucht:

1. Tag: Enchyträen geschnitten, Speichel, Möhrensaft
2. Tag: Enchyträen, Ameisenpuppen, Möhren
3. Tag: hinzu Vitakalk
5. Tag: hinzu gequetschte, aufgebrühte Mehlwürmer
6. Tag: hinzu kleine Spinnen und Hartei.

Hernach auch Knochenmehl, Kalk, Möhren. Von Insekten Grillen. Seidenraupen nur ungern (985).

CA (75): NEUNTÖTER (Lanius collurio): Gutes Weichfuttergemisch mit Fleisch, ab und zu kleine Federn oder anderen Ballast zur Gewöllebildung einmischen. Zur Zugzeit sehr unruhig, zerstößt sich dann das Gefieder. Mausert im Winter, muß also im warmen Zimmer gehalten werden. Jungvögel betteln sehr lang den Pfleger an. Ab der 3. Woche kann man das "Aufspießverhalten" beobachten, Nägel zwischen den Gitterstangen führen hier zum "Erfolg". Keinesfalls Nägel oder Dornen wegen der großen Verletzungsgefahr in den Käfig (Drossel-Kistenkäfig, mind. 80 cm Länge, weiche Decke)! Während der Mauser warm halten und nachts abdecken, Futter dann mit gekochtem Rinderherz, gehacktem Eigelb und 30-40 Mehlwürmern täglich. Außerdem 2x wöchentlich mit einem Blumenzerstäuber "baden", wenn der vogel nicht selber badet.

In der Voliere besser nicht mit kleineren Vogelarten zusammensetzen...


Rabenartige (Corvidae):

Weitgehend Allesfresser, die je nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten mehr animalisch (gutes Abfallfleisch aller Art, Fisch) oder mehr vegetabilisch (Stampfkartoffeln einschließlich Schale, Getreide roh oder überbrüht, Brot, Fallobst, Hülsenfrüchte, Gemüse) gehalten werden können. Eine Ausnahme machen nur die mehr spezialisierten Nuß- und Ölsamenfresser (Tannenhäher).

Ein Päppelfutter für die Mehrheit der Rabenvögel besteht aus Milchsemmel, Quark, Knochenschrot, Mahlfleisch, Rosinen oder Beeren, Mehlwürmern, später auch Regenwürmern oder Insekten, zum Beispiel Maikäfer mit Ausnahme der harten Flügeldecken und Beine.

CA (75): junge Rabenvögel (Eichelhäher, Eltster, Dohle) nur mit Vorsicht zusammen in eine Voliere setzen, besonders im Frühjahr werden sie unverträglich. Nur Dohlen kann man zu mehreren zusammenhalten. Ernährung mit: Fleisch, Käfern, Heuschrecken, Würmern, Larven, Schnecken, Getreidekörnern, Früchten aller Art, auch Kartoffeln, Brot, Käserinden. Rabenvögel verstecken ihr Futter, dauernde Kontrolle und Ausräumen der Verstecke zur Vermeidung übler Gerüche nötig. Baden alle gern.

CA (75): TANNENHÄHER (Nucifraga caryocatactes): in der Voliere selbst größeren Vögeln gegenüber unverträglich. Nahrung in Freiheit Zirbelnüsse, Haselnüsse, Bucheckern, Eicheln, Walnüsse, Nadelholzsamen, Beeren (Eberesche), Früchte, auch Insekten, Würmer, Schnecken, Jungvögel und Eier


Pirol (Oriolus):

Obst und Beeren. Geschnittene Birnen, Apfel, Rosinen, Trauben, Kirschen, Holunder. Dazu Mischfutter (Drosselfutter) mit lebenden Insekten, Mehlwürmern, Maden, Stabheuschrecken, Blattlauszweigerl. Angewöhnung an Mischfutter mit Mahlfleisch, Weißwürmer, Ameisenpuppen, geriebene Rosinen oder Feigen. Besonders beliebt kernlose Trauben und Biskuit in Milch. Bei Ameisenpuppen Vermeidung jeder Verunreinigung durch Fichtennadeln oder Erdpartikel. Aufzucht mit Quark, Bananen, die flüssige Masse kann in angehefteten Büroklammern schnabelgerecht geboten werden (680).


Stare (Sturnidae):

Gemisch von Getreidemehlen, Magerfleisch, Insektenschrot, Ameisenpuppen, Quark und etwas angetrockneten Früchten und Beeren. Eberesche, Holunder, Korinthen. Hierdurch Verminderung der starkflüssigen Exkremente. Auch Trockenfrüchte mit Fasanenaufzuchtfutter, Magerfleisch und Stampfkartoffeln mit gewiegtem Grünzeug untermischt. Etwas Mehlwürmer. Regenwürmer nur in kleinen Exemplaren, oder Milchsemmel mit Insektenschrot und Korinthen, Ameisenpuppen und Magerfleisch. Beeren, besonders Holunder, Schneeball, Eberesche, Kirsche. Sehr gern kleine Nacktschnecken, Schmeißfliegen, Raupen.

CA (75): grobes Weichfutter wie Drosseln, auch Käfig und Bodenbelag wie Drosseln. Badet sehr gern und ausgiebig. Päppelfutter: Käsequark oder in Milch erweichte Semmel (Weißbrot) mit etwas gekochtem Ei, Rinderherz und frischen Ameisenpuppen. Ab und zu etwas Erde ins Futter.


Finkenvögel (Fringillidae):

Die Mehrheit ist mit Körnergemisch zu füttern ("Kegelschnäbler"), hierin der Mehrheit der Weber ähnelnd. Grünzeug, etwas Obst und Insekten zur Ergänzung. Das fertige Waldvogelgemisch kann durch ölhaltige Samen ergänzt werden. Zuviel Hanf kann verfettend wirken und bedarf entsprechenden Freifluges. Das sogenannte Stieglitzfutter enthält weniger Rübsen und Spitzsamen, und hierfür mehr Erlen- und Distelsamen. Alle Arten können auch zusätzlich Getreidekörner angeboten bekommen und ganze Stengel mit Fruchtständen (Distel, Nachtkerze, Löwenzahn, Doldenblütler).



Sperlinge (Passer), Steinsperlinge (Petronia):

Getreidekörner, auch angequollen, gekeimtes Grün und Grünzeug, Beeren aller Art, Obststücken, auch Kohlweißlinge (764).

Sperlinge Unterfamilie Passerinae, Webervögel (Ploceidae)



Zeisige:



Ammern (Emberiza, Passerina, Calcarius):

Alle Arten bekommen in der warmen Jahreszeit Insektenfuttergemisch und einiges an lebenden Insekten, zusatzweise auch Mahlfleisch, Grün und Körner. Im Winter Getreide, Mischsamen und besonders Grassamen, Rispen, überwiegend kohlehydratreiche und weniger ölhaltige Samen: also wenig Hanf. Grünzeug stets neben gekeimten Samen.

Aufzucht mit Milchsemmel, Ameisenpuppen, Fleischfaser. Annahme von Regenwurm (1086) wohl nur aufgrund von Mangelerscheinungen.

CA (75): AMMERN ALLGEMEIN: Ammerkäfige sollten sehr groß sein, weil sie sich gerne das Gefieder ramponieren oder durch Bewegungsmangel verfetten. Außerhalb der Brutzeit sind sie auch mit anderen Vögeln verträglich (genaues Zitat: "im allgemeinen harmlos"). Der Boden der Käfige / Volieren sollte gut mit Sand bestreut sein. Futter im Frühling/Sommer: Insektenfuttergemisch mit Ameisenpuppen, Weißwurm, Eierbrot und rohem oder gekochtem kleingewiegten Fleisch, weißer Käse, ab und zu einige Mehlwürmer. Daneben hauptsächlich mehlhaltige Sämereien. Herbst/Winter: Hirse, Hafer, Buchweizen, Gerste, Weizen, Spitzsamen, auch Mohn und etwas Hanf. Ferner halbreife Sämereien wie Getreideähren, Wegerich und allerlei Grünzeug. Abwechslung im Futter und Gewichtskontrolle wichtig. Jungvögel bekommen viel Insekten (Raupen und Heuschrecken) und werden, etwas älter, mit vorverdauten Körnern und Insekten gefüttert.

CA (75): GRAUAMMER (Emberiza calandra): äußerst schreckhaft, außerdem sehr gefräßig und schnell zu fett. Auch handaufgezogene Grauammerm werden nicht richtig zahm.

CA (75): GOLDAMMER (Emberiza citrinella): zur Aufzucht Weichfuttergemisch, ferner frische Ameisenpuppen und Mehlwürmer, auch andere Insekten, zusätzlich zum Körnerfutter. Großer Käfig nötig, besser Volierenhaltung.

CA (75): ORTOLAN (Emberiza hortulana): wird sehr zahm, aber auch schnell zu fett.

CA (75): ROHRAMMER (Emberiza schoeniclus): nur in großem Flugraum zu halten. Viel Weichfutter, Insekten und Mehlwürmer zum Körnergemisch aus mehlhaltigen Samen: Spitzsamen, Hirse, auch Mohn und soweit erreichbar, Schilf-, Binsen-, Seggen- und Unkrautsamen. Badet gern und sollte auch einige aufgestellte Rohr- und Schilfhalme bekommen, damit sie senkrecht klettern und die Krallen abnutzen kann. Während der Mauser zwischen August und November sehr anfällig.

CA (80): SCHNEEAMMER (Plectrophenax nivalis): in der Voliere sehr verträglich. Als Käfig ein Lerchenkäfig mit zwei etwa daumenstarken Sitzstangen. Winterfest. Futte: gemischte Kost, also sowohl Weichfutter als auch Sämereien aller Art, z.B. Hafer, Spitzsamen, Hirse, Hanf, auch gekeimte Sämereien. Badet viel, ist nachts unruhig und läuft ständig umher.


Stelzen (Motacillidae):


Lerchen (Alaudidae):

Grundlage ein Lerchenweichfutter mit gemahlenem Herz, Weißwurm, Weichkäse, Ameisenpuppen, Hartei. Im Frühjahr besonders gemahlenes Grün und gekeimte Samen (Hafer, Hirse, Spitzsamen). Im Sommer mehr Insekten hinzu. Raupen, Heuschrecken, Maden, Taufliegen (Stummelform). Zum Herbst mehr Körnergemisch (Getreide, Mohn, Spitzsamen, Grassamen, Hanf, Buchweizen). Frische, gute Gartenerde dauernd hinzu.

Heidelerche (Lullula): Gutes Weichfutter mit wenig Mehlwürmern, aber frischen Ameisenpuppen, Heuschrecken, Mohn, Hirse. Auch zu 50% Weichfutter, zu 50 % Waldvogelgemisch, Hartei, Quark, Magerfleisch, dazu Mieren und anderes Grün, Holunderbeeren, Kiefern- und Fichtensamen (726). Auch geriebene Erdnüsse.

CA (75): Lerchenkäfig: mindestens 70-80 cm Länge, 20-25 cm Tiefe, 25-30 cm Höhe, die Decke muß wegen des aprupten Auffliegens weich sein. Auch als Wachtelkäfig geeignet.

CA (75): HEIDELERCHE: läuft viel am Boden, Äste und Sitzstangen im Käfig sollten über Laufhöhe hängen und einen Durchmesser von mind. 2 1/2 cm haben. In der Voliere friedfertig, aber auch sehr heikel. Die Mauser zwischen Ende Juni und August sollte der Vogel korrekt durchmachen, sonst überlebt er den Winter nicht. Auf die Füße ist sorgfältig zu achten. Futter Weichfuttergemisch für zarte Insektenfresser, im Sommer frische Ameisenpuppen, Herbst und Winter zusätzlich Mohn und Hirse, wenige Mehlwürmer.

CA (75): FELDLERCHE (Alauda arvensis): Pflege und Futter wie Heidelerche, braucht aber keine Sitzstangen, sondern einen größeren Feldstein in der Mitte des Käfigs. Nimmt gern Sandbäder. Junglerchen gehen schon mit 9 Tagen aus dem Nest, fliegen können sie mit 3 Wochen.

CA (80): OHRENLERCHE (Eremophila alpestris): Gras- und Unkrautsamen, Getreidekörner, kleine Mollusken und Krebstiere (Asseln etc.). Im Sommer vor allem Insekten, Fliegen, Mücken, Käfer und deren Larven. In Gefangenschaft Ernährung wie Feldlerche (siehe Heidelerche). Eingewöhnung mit Hafer, Mohn, zerquetschtem Hanf und Mehlwürmern, die langsam durch Insektenfutter ersetzt werden. Winterfest.


Baumläufer (Certhiidae).


Abbildungen aus LACK (1986) Atlas of Wintering Birds in Great Britain


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